Das Bild ist immer in Bewegung, weil man das Fernglas nie perfekt ruhig haelt. Selbst eine Bildstabilisierung kann kein perfekt eingefrohrenes Bild erzeugen, also bleibt immer eine gewisse Dynamik, die es bei der Kamera nicht gibt.
Die Standbilder in einem Film sind genauso unscharf wie der Film, weil jedes Einzelbild unscharf aufgenommen wurde. Bei der Betrachtung eines schnellen Bewegungsablaufes nimmt man das nicht wahr - aber das hat mit der Detailbeobachtung im Fernglas nichts zu tun (man sucht ja nicht nach Details waehrend eines schnellen Schwenks). Im digitalen wie im analogen Fernglas hat man eine gewisse Unruhe, die das Aufloesungsvermoegen einschraenkt. Im Falle des digitalen, gerasterten Bildes koennen feine Strukturen dabei Signale erzeugen, die im statischen Bild untergehen wuerden. Man wird bei der Bildstabilisierung eine Daempfung einbauen, die so geartet ist, dass sie diesen Dynamikeffekt maximal nutzt, d.h. feine Strukturen des Objektes derart ueber das Raster laufen, dass das Auge noch folgen kann und dabei zusaetzliche Informationen aufnimmt. Keine Zauberei, nur Optimierung der vorhandenen Technologien.
Holger Merlitz