Mit dem Einzug der modernen Medizin, haben wir eine Bevölkerungsexplosion. Diese Menschen wollen ein gutes Leben haben, mit allen "Segnungen" der modernen Konsumgesellschaft.
Unsere Entwicklung führt zwangsläufig zu einer gestiegenen Produktivität, zu sinkenden Preisen und damit können mehr Menschen diese Produkte konsumieren.
Ich habe eine Zahl gelesen, nach der bereits jeder 10. Erwachsene in den 25 ärmsten Staaten der Welt über ein Handy verfügt. Was wollen die andern 90%? Auch ein Handy usw.
Es wird aber wohl keine Trendwende geben.
Natürlich gibt es Protagonisten in Politik und Verbänden, die uns Nachhaltigkeit predigen und von ihrem hohen Konsumniveau aus, zum Umdenken auffordern. Diese Leute sind aber kontraproduktiv, die Menschen erkennen schnell, dass hier Umwelt und Nachhaltigkeit das Ticket ist, auf dem sich sehr komfortabel durch das Leben reisen läßt.
Also wird es so lange weitergehen, bis wir irgendwann von der Natur gezwungen werden, unseren Konsum einzuschränken.
Bis dahin können wir durch Alibihandeln punktuell für kleine Verbesserungen sorgen, hier ein Flußufer reinigen, dort ein paar Gramm CO2 einsparen, oder auf Schwermetalle in der Glasschmelze verzichten.
Ich bin vor ein paar Tagen in Münster gewesen, der Stadt der aggressiven Radfahrer. Münster hat eine große Universität, viele Studenten, Akademiker, wenig Touristen. Trotzdem ist die Stadt erstaunlich schmutzig, weil auch die mehrheitlich umweltbewegten Jungakademiker im Zweifel den Dreck auf die Strasse schmeissen, weil der Weg zum nächsten Papierkorb zu viel charakterliche Mühen erfordert. Das sind die zukünftigen Führungskräfte, Lehrer, Ärzte, Wissenschaftler.
Wir werden uns nicht ändern. Verschwendung und Egoismus scheint unser Programm zu sein. Der Mensch als Masse ist erschreckend dumm und minderwertig.
Robert Fritzen