OhWeh schrieb:
>>Enorme Fortschritte beim Rauschen und beim Kontrastumfang der Sensoren…
Also, ich finde, so enorm sind die Fortschritte v.a. beim Rauschen da nicht. Die französische Firma DXO testet und misst seit etlichen Jahren Kamerasensoren. Die Ergebnisse findet man hier:
[
www.dxomark.com].
Das Rauschverhalten findet man dort unter dem Punkt „Sports“. Beispiel: im September 2018 kam die Vollformat Kamera Canon 5DMII heraus und die low-light Fähigkeit („Sports“) wurde mit ISO 1815 getestet.
Die bisher beste Kamera mit Vollformat in dieser Beziehung kam im Oktober 2017 (Sony A7RIII) auf den Markt und wurde mit ISO 3523 getestet.
Das ist gerade einmal eine Blendenstufe Verbesserung in 9 Jahren!
Ich habe es auch selber getestet: nach der 5DM2 fotografiere ich jetzt mit der 5DM4. Das Rauschen ist sichtbar geringer („Sports“ = ISO 2995), aber ein Quantensprung ist das nicht.
Die Diskussion analog oder digital beobachten bedeutet in der Astronomie visuell beobachten oder fotografieren. Die sehenswerten (bunten) Farbaufnahmen, die Amateurastronomen mit astromodifizierten Kameras erhalten, sind niemals das Ergebnis von Einzelaufnahmen (egal, ob diese 2 min oder 8 min belichtet wurden), sondern von Summenaufnahmen von mindestens 1 Stunde, manchmal aber ĂĽber 20 Stunden (!) Gesamtbelichtungszeit, die zudem massiv nachbearbeitet wurden.
Nun mag man einwenden, dass das ja für schwache Objekte gilt, wo das Auge nicht über längere Zeit integrieren kann. Ist aber nicht so: auch für helle Objekte wie Mond oder Jupiter muss man viele Aufnahmen machen (oft mehrere Hundert) und aufaddieren. Erst dann – und mit Nachverarbeitung – sieht man mehr Details als bei visueller Beobachtung.
Mag sein, dass es in Zukunft noch Verbesserungen geben wird. Aber fĂĽr mich ersetzt zur Zeit kein digitales Sucherbild der Kamera xy den Anblick durch ein gutes FG.
GrĂĽĂźe von Andreas