> Der Punkt auf den ich hinaus wollte ist, dass es viele FernglaskÀufer vielleicht gar nicht
> interessiert, wie genau ihr Fernglas funktioniert. Und das finde ich auch ĂŒberhaupt nicht schlimm.
> Es hat in meinen Augen auch nichts mit Ignoranz oder Dummheit zu tun.
> Im Vordergrund steht der eigentliche Zweck des Fernglases, das Beobachten.
> Find ich gut.
Völlig korrekt. Bei anderen Technikprodukten wird das auch lÀngst als selbstverstÀndlich angesehen. Z.B. beim Auto wird schon lange nicht mehr erwartet, das man weià wie es funktioniert, und das man es ggf. sogar selber reparieren kann. Beim Computer ist man leider noch nicht so weit.
> Und ich bin sicher, dass die Hersteller von Hochleistungsoptiken Ihren Kunden sehr wohl
> erklÀren könnten, was das Instrument unter welchen UmstÀnden leisten kann. Vielleicht machen
> sie es nicht weil sie davon ausgehen, dass die, die es wirklich interessiert sich das Wissen darum
> sowieso aneignen werden (z.B. hier im Forum).
Das wÀre fatal, denn den Kunden muss man dort abholen wo er steht, und nicht erwarten das er selbst den Job erledigt.
Nehmen wir doch weil es so schön ist den JÀger. Wenn dem in der Werbung nur die DÀmmerungszahl prÀsentiert wird ist er, wie wir ja wissen, der Gekniffene. Die Gegenden, wo z.B. Zebras herumlaufen, sind eher selten. Die meisten Tiere versuchen in der Landschaft nicht aufzufallen. So kauft er sich ein Glas, das Testtafeln gut kann, aber nicht die Wildschweine.
Ich weiĂ das JĂ€ger eine Menge Stoff fĂŒr die PrĂŒfung lernen mĂŒssen. Aber ich glaube nicht das technische HintergrĂŒnde fĂŒr Fernglas und Zielfernrohr dazu gehören. Also bleibt es eher Zufall, ob sich jemand ĂŒber das Benutzen hinaus auch fĂŒr die HintergrĂŒnde interessiert.
Ich erwarte nicht, das so etwas wie Holgers Kurven prĂ€sentiert werden. Das wĂŒrde viele abschrecken. Aber eine Ăbersicht ĂŒber die Modellpalette des Herstellers und die Tauglichkeiten fĂŒr die fĂŒr den JĂ€ger wichtigen Lichtsituationen. NatĂŒrlich nur wenn es der Katalog fĂŒr die GrĂŒnröcke ist. Ansonsten mĂŒsste man die Lichtsituationen anders wĂ€hlen. Halt so, dass sie zur Zielgruppe passen.
Ach ja, diese Form der Beratung erwarte ich natĂŒrlich nicht von den Billigmarken. FĂŒr deren Publikum dĂŒrfte genĂŒgen, was ĂŒblich ist. Aber den Premiummarken wĂŒrde es gut stehen, wenn sie sich nicht nur in der QualitĂ€t der Ware abheben, sondern auĂer blumiger Werberethorik auch fĂŒr den Interessierten KĂ€ufer die fĂŒr die Praxis tauglichen Kennwerte/Beschreibungen liefern. (Und gerne auch mit Hinweis, warum es nicht die altgewohnten DĂ€mmerungszahlen sind.)
Ich fĂŒrchte nur das alles wird ein Traum bleiben. Jedenfalls solange Marketing auf blumige Sprechblasen ausgebildet werden. Die Investoren nur nach kurzfristigen Renditeergebnissen lechzen, und sofort weiterziehen, sobald das selbstverstĂ€ndlich schön hochgesteckte Ziel nicht erreicht wird.
GruĂ, Bernhard