Zum freihändig Halten von hoch vergrößernden Ferngläsern habe ich folgende Erfahrung gemacht:
Die persönliche Tagesverfassung (Handunruhe, Windverhältnisse, Kaffeekonsum, Stress...) hat bei mir schon Auswirkung auf das "Verzittern" des Bildes. Die Höchstwerte für freihändiges Verwenden liegen bei 15 -18 facher Vergrößerung eines Zoomfernglases. Dabei ist das Bild schon unruhig, aber man sieht noch brauchbar (für 1 - 2 Minuten).
Noch wichtiger ist aber der Abstand der Brille (und des Auges) vom Okular. Bei meinem Nikon action 10x50 ist der Sehwinkel durch die Brille (und den geringen Abstand der Austrittspupille ca. 11,8mm) eingeschränkt. Beim HG-L 10x42 beträgt dieser Abstand 18,5mm und das Sehfeld ist deutlich größer. Mit dem Kidney-bean-Effekt konnte ich nach kurzer Zeit umgehen (durch herausdrehen der Augmuscheln um ca. 3-4 mm statt bis zur ersten Einrasterung).
Gleichzeitig stellte ich fest, dass mit dem HG-L das Bild "unruhiger" geworden ist oder so empfunden wurde. Ich erkläre mir das durch eine "gedankliche" Stabilisierung des kleineren (und optisch weiter entfernteren) Bildes des 10x50. Warum das funktioniert hat, weiß ich nicht, mir ist es nur aufgefallen.
Der selbe Effekt war auch beim Zoomfernglas (9-30x63) zu bemerken. Mit Brille: kleineres aber ruhigeres Bild. Ohne Brille: größeres und unruhigeres Bild - bei gleicher Vergrößerung natürlich. Das Zoom wiegt über 1 kg (ca. 1,1).
meint JC_4