„Fragil“ heißt soviel wie zerbrechlich. Daß das Conquest 12x45 zierlich im Vergleich zu den beiden wegen der zusätzlichen Bildstabilisierung voluminöseren Canon-Gläsern ist, darf Sie nicht zum Schluß verleiten, daß es weniger rubust sei. Im Gegenteil: Die hinsichtlich der Detailerkennbarkeit vorteilhafte Bildstabilisierung hat leider den großen Nachteil, sehr stoßempfindlich zu sein. Wenn also unter den drei genannten Ferngläsern eines NICHT fragil ist, so das Conquest. Dieses Glas ist garantiert das robustete, und da es das einzige zudem noch wasserdichte Modell unter der dreien ist (also auch perfekt staubdicht) würde es die Strapazen einer solchen Reise nicht weniger gut, sondern am besten aushalten.
Wenn Sie die Bildstabilisierung an oberste Stelle Ihrer Prioritätenliste gesetzt haben, dann scheidet das Conquest aus. Aber wenn es um die Robustheit, Wasser- und Staubdichtheit geht, dann können Sie das Canon 12x36 IS II ganz vergessen (die beim Fokussieren axial verschobenen Objektive wirken wie eine Luftpumpe, die Umgebungsluft einsaugt und Luft aus dem Inneren ausbläst). Das 15x50 ist wegen des frontalen Schutzglases besser abgedichtet, aber trotz der Bezeichung „All Weather“ keineswegs wasserdicht. Ich würde dieses sehr große Fernglas auch deswegen nicht nehmen, weil seine Transmission nach heutigen Maßstäben schlecht ist (machen Sie meinen Papiertest, dann sehen Sie, wieviel Licht es schluckt und wie es gelbgrün verfärbt).
Wenn für eine solche Reise ein bildstabilisiertes Modell, dann das Canon 10x42 L IS WP oder (von mir aus mehreren Gründen weniger empfohlen) das Fujinon oder Nikon 14x40, die beide wasser- und staubdicht sind. Aber beide sind weit weniger hart im Nehmen als das Conquest, auch wenn Ihnen dieses aufgrund der vergleichsweise sehr schlanken Bauweise irrtümlich als „fragil“ erscheint.
Walter E. Schön