Nun war meines Wissens die Stärke des Wankelmotors nicht eine herausragende Ökonomie (also bei besserer Wirkungsgrad), sondern seine Laufruhe aufgrund der Rotation seiner „Kolben“ anstelle von erhebliches Zittern auslösenden Hubbewegungen.
Als Wankel-Fernglas wäre demnach weniger ein ökonomischer, also kostengünstiger zu fertigendes Fernglas zu bezeichnen, sondern eines mit besserer „Laufruhe“, also ein bildstabilisierendes oder bildstabilisiertes Fernglas. Allerdings rate ich von einer solchen Umbenennung der IS-, VR- oder StabilEyes-Ferngläser ab, weil nicht alle Menschen so gebildet sind wie die Leser und Schreiber dieses Eliteforums, also oft nicht wissen, daß „Wankel“ der Familienname des Erfinders dieses Rotationskolbenmotors war. Sie könnten also bei „Wankel“ an „wankelmütig“ denken, was ja soviel heißt wie „(gedanklich) hin und her schwankend“, womit dann in Bezug auf die Ferngläser genau das Gegenteil von dem suggeriert würde, was es bedeuten soll. Zudem klingt „Wankel“ auch noch ähnlich wie „wanken“ oder „schwanken“ (und dann auch schon beinahe wie „schunkeln“), und das dürfte den Unwissenden die genannte Fehlinterpretation sogar noch plausibler erscheinen lassen.
Andererseits hätte natürlich das Gegensatzpaar „Wankel-Fernglas“ für das stabilisierende/stabilisierte und „Schwankel-Fernglas“ für das jeden Pulsschlag und Handzittern stark vergrößert visualisierende Fernglas schon seinen Reiz.
Walter E. Schön