Ich möchte eine hier wiederholte und eigentlich abgeschlossene Diskussion nicht wieder aufwärmen. Dennoch erlaube ich mir, aus meiner Branche zu berichten, dem Verlagswesen und dem Buchhandel. Wie Dr. "Jörg" anmerkte gelten seine Aussagen für industrielle Produkte. Das Wort 'industriell' gilt auch für die Buchherstellung, aber alles weitere ist im Buchhandel nicht möglich. Die Erstauflage für ein Werk der Belletristik liegt im Schnitt auch bei Grossverlagen bei ca. 1000 Exemplaren! Probeverkäufe zur Markteinführung und ähnliche Anstrengungen sind aufgrund des Warencharakters nicht möglich. So haben die reinen Herstellungskosten einen grossen Anteil am Verkaufspreis und die weiteren, von Herrn Schön genannten Unkosten wie Werbung, Personalkosten usw. kommen dazu. Das führt dazu, das die gesamten Herstellungskosten runde 50 % des Verkaufspreises ausmachen. Die zweite Hälfte des Verkaufspreises bilden die Handlingskosten von Grosshandel und Handel.
Billiger verkauft werden nur - krass ausgedrückt - Bücher, die nicht gehen, wie man so schön sagt.
Nun, ich könnte noch lange fortfahren, aber das gehört nun wirklich nicht mehr in dieses Forum. Immerhin, aus der Erfahrung meiner Branche gesprochen hat der Herstellungspreis eben doch sehr viel mit dem Verkaufspreis zu tun. Und ich denke, das aufgrund des Warencharakters von Ferngläsern (zwar industriell hergestellt aber keine Massenprodukte wie Yoghurt oder Billiguhren) die gesamten Herstellungskosten auch runde 50 % des Verkaufspreises ausmachen könnten.
Michael Brücker