... ich hatte sie nie als Alternative zu meinen anderen Kameras betrachtet, sondern als Ergänzung und vor allem auch als ein nettes technisches Spielzeug, das durch seine filigrane Mechanik (wie z.B. eine mechanische Automatik-Uhr aus über 300 Einzelteilen) fasziniert.
Sie haben offenbar meinen Beitrag nicht mit voller Aufmerksamkeit gelesen. Denn ich habe nie bezweifelt, daß ein „digitales Fernglas“ schon in Bälde ein Markterfolg werden kann. Vielmehr habe ich unwiderlegbare Argumente vorgebracht, die zeigen, daß ein solches Fernglas auf Jahrzehnte hinaus keine ernsthafte Konkurrenz für das optische Fernglas werden wird. Selbstverständlich wird das optische Fernglas über kurz oder lang auch von den europäischen Top-Herstellern mit einer Bildstabilisierung ausgestattet angeboten werden müssen und insofern auch Elektronik in den Bau hochwertiger optischer Ferngläser einziehen, aber die Bilderzeugung wird rein optisch bleiben. Die Elektronik beschränkt sich auf die Steuerung der Bildstabilisierung, die ihrerseits ebenfalls rein optisch bleiben wird.
Alle Ihre Beipiele zeigen, wie dumm die Mehrzahl der Käufer ist, weil sie blind Versprechungen glaubt und Produkte kauft, die nichts taugen (z.B. Mikroskope einfachster Bauart mit Vergrößerungen über 3000fach oder astronomische Miniteleskope mit Öffnungen von 40 mm und 500facher Vergrößerung. Doch allles das taugt nicht als Argument gegen meine Ausführungen, denn ich widersprach ja nicht der Ankündigung digitaler Ferngläser schon in den nächsten Jahren, sondern alle meine Argumente sollten nur aufzeigen, daß man mit den erwarteten Digitalferngläsern bei bezahlbaren Preisen und in handlichen Größen und Gewichten nichts bekommen wird, das auch nur annähernd die Qualität (Schärfe, Sehfeldgröße usw.) herkömmlicher optischer Ferngläser erreicht und ihnen Konkurrenz machen könnte.
Natürlich wird es Heerscharen von Käufern geben, die den Spielzeugramsch kaufen und sich damit amüsieren werden. Da stimme ich Ihnen zu. Aber das ändert nicht ein Jota an der Richtigkeit aller meiner Argumente.
Walter E. Schön