Leider kann ich zur Ricoh GX100 nichts sagen, da ich sie nicht aus Erfahrung kenne und nicht weiß, wie tief die Eintrittspupille bei einer kleinbildäquivalenten Brennweiteneinstellung um 38 bis 40 mm liegt. Theoretisch läßt sich diesbezüglich leider nichts vorhersagen. Auch ich habe gehört, daß es funktionieren soll, kann aber die Zuverlässigkeit der Quellen nicht abschätzen.
Die Sigma DP1 dagegen, die ich zunächst auch nur aus Fotos und Beschreibungen und nicht aus eigener Anschauung kenne, dürfte sich wegen ihres Objektivs mit fester kleinbildäquivalenter Brennweite 28 mm (tatsächlich 16,6 mm annähernd im APS-C-Format) sehr ähnlich wie die Ricoh GR digital II verhalten. Die feste Brennweite sichert, daß die Eintrittspupille nicht zu tief liegt, die kurze Brennweite sorgt zwar für garantiert dunkle Bildecken, weil der der diagonale Bildwinkel deutlich größer ist als der scheinbare Sehwinkel, aber dafür wird ein größerer Teil des runden Sehfeldes erfaßt und gibt mehr Freiheit zur nachträglichen Ausschnittwahl (vom quadratischen Bild bis zum Extremfall eines Hochformatausschnitts trotz Querformatlage der Kamera). Die hohe Pixelauflösung (14 Megapixel bzw. 4,7 RGB-Megapixel!) und die aus dem großen tatsächlichen Format resultierende Rauscharmut wegen der viel größeren lichtempfindlichen Fläche der einzelnen Pixel) sollte auch bei starkem Beschnitt noch immer eine für die Digiskopie erstklassige Bildqualität garantieren. Da die Kamera trotz des annähernden APS-C-Formates sehr kompakt und leicht ist, belastet sie das Spektiv, den Neigekopf und das Stativ weit weniger als eine entsprechende SLR-Kamera. Ich werde daher ein besonderes Augenmerk auf diese Kamera richten, sobald sie bei uns lieferbar sein wird, und dann versuchen, ein Exemplar zur Messung der Eintrittspupillenlage zu bekommen.
Walter E. Schön