Fur ein Traditionsunternehmen wie Zeiss dürfte die Tatsache, dass das Prisma nach Ernst Abbe benannt ist, von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein.
Dabei ist das Glas konstruktiv ziemlich konventionell, aber mit innovativen Glassorten. Es gab doch jüngst die Diskussion über Seltene Erden, wir wollen hoffen, dass die Knappheit dieser Rohstoffe die Produktionsmenge der Gläser nicht beschränkt.
Sehr clever ist, dass man dem Produkt das Label Made in Germany verpasst hat.
Das wurde bekanntlich im viktorianischen England eingeführt, um importierte deutsche Produkte als minderwertig zu diskriminieren.
Selten hat sich eine Massnahme als solch ein völliger Fehlschlag erwiesen, wir sollten den tapferen Söhnen Albions auf alle Zeiten dankbar sein.
Denn heute hat MiG genau wie Swiss Made und Made in Japan einen Ruf wie Donnerhall, solche Produkte verkaufen sich von selbst, und die Herkunftsbezeichnung ist die Rechtfertigung für die exorbitanten Preise.
Wirklich ärgerlich an den neuen Gläsern finde ich das Ausmass an Nicht-Design, den Unwillen zur Gestaltung, das peinliche Wegducken im zeitgeistigen Mainstream.
Die Oberflächen sind völlig unbearbeitet - früher gab es griffgünstige und ergonomische Rippen, warum muss alles so ar...mässig glatt sein?
Noch schlimmer bei den Okularen, gut versenkbar für Brillenanschluss, aber für andere Nutzer muss es hier Baukasten-Optionen geben, seitliche Falschlichtunterdrückung usw...
Das sind doch letztlich Wünsche, die leicht und zu Null-Kosten realisierbar sind, warum wird das nicht gemacht?
MfG, Mats