Hallo Herr Müllers,
schön von Ihnen zu hören. Sie schreiben:
"Schauen Sie doch bei Sonnenschein einmal durch ein Billigglas mit 70% Transmission und anschließend durch ein Zeiss Victory, der Unterschied in der Bildhelligkeit ist gewaltig!"
Die Frage ist nur wie lange. Vermutlich ist es nur wenige Sekunden lang so.... Sie hatten sich seinerzeit hier:
[
www.juelich-bonn.com]
schon mal die gute Frage gestellt, ob die Pupille nicht hinter dem FG auch bei Tagbeobachtung größer geöffnet sein könnte als gedacht. Genau davon bin ich inzwischen überzeugt. Aufs 2mm-Minimum verengt sich die Pupille erst bei Leuchtdichten über 10.000cd/m2, also hellstem Sonnenschein (anscheinend kann sie sich mit höherem Alter auch auf Werte noch unter 2mm zusammenziehen). Selbst ein mittlerer klarer Himmel reicht dafür aber nicht ganz. Also wird die Pupille, und die Netzhautchemie natürlich auch, Transmissionsunterschiede von ca. 100cd/m2 aufwärts bis zur Leuchtdichte von klaren locker bewölkten Tagen ausregulieren. D.h. die beobachteten Unterschiede zwischen Gläsern sehr verschiedener Transmission sehen Sie unter diesen Verhälntissen zwar auch schon, aber jeweils nur für kurze Zeit, unmittelbar nach dem Wechsel des Glases. Sobald die Adaptation abgeschlossen ist, dürfte der Bildeindruck in Sachen Bildhelligkeit sich kaum unterscheiden.
Das alles erklärte auch, weshalb die alten Gläser mit niedriger Transmission durchaus auch heute noch sehr brauchbar sind, vorausgesetzt ihr Kontrast ist gut genug. Weil heute die Vergütungen besser sind, sind aber auch Streulichtunterdrückung und Kontrast im allgemeinen heute besser und das dürfte den entscheidenden Unterschied machen und nicht die bessere Transmission.
Beste Grüße
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.12 22:39.