Ich hatte schon frueher mal davon berichtet, dass mir die Beobachtung am Tage durch eines der leicht warmstichigen und weniger hellen Meopta Fernglaeser (noch mit der alten Aluminium-Verspiegelung) leichter faellt als durch das Nikon EII, das mir bei Sonnenschein oefter mal zu grell wird, so dass ich blinzeln muss.
Das Auge passt sich an, das ist ja der Witz der veraenderlichen Pupillenweite. Nun ist die Situation bei der Fernglasbeobachtung nicht dieselbe wie bei der freien Beobachtung, weil das Fernglas ja nur einen Ausschnitt zeigt (mit typisch 60 Grad Winkel) und drumherum schwarz. Man erinnere sich an die Empfehlung, den Fernseher nicht in kompletter Dunkelheit laufen zu lassen: Das Auge integriert das Licht ueber den gesamten Sehwinkel und stellt die Blende entsprechend ein, und dann ist das Fernsehbild einfach zu grell und die Augen ermueden. Man soll beim Fernsehgucken immer einen leicht beleuchteten Hintergrund haben.
Im Fernglas mag es auch so sein, dass die Pupille wegen der Feldblende ein wenig weiter aufgeht als bei der freien Beobachtung (mal ganz unabhaengig von der Transmission). Dann erscheint einem das Fernglasbild bei hellem Licht einfach zu grell. In diesem Falle waere es vielleicht sinnvoll, anstatt eines schwarzen Randbereichs (jenseits des Sehfeldes) ein wenig Hintergrundlicht zu haben, um die Augen zu entlasten.
Es gaebe viel zu erforschen, wie man die Fernglasbeobachtung wirklich verbessern koennte, aber die Hersteller konzentrieren sich meist auf solch sinnlose und teure Optimierungen wie die Transmission, Randschaerfe, 50g leichter etc ...
Viele Gruesse,
Holger Merlitz