1. Ich habe nirgendwo geschrieben, wie Verzeichnung definiert sei, sondern was aus kissenförmiger Verzeichnung für die Vergrößerung folgt, nämlich dass sie zum Sehfeldrand hin zunimmt! Ich schrieb "Kissenförmige Verzeichnung
bedeutet ...". Insofern ist Ihr "Einwand" gegenstandslos.
2. Hätte ich eine Definition der Verzeichnung eines Fernglases angegeben, was für meine Kritik an der falschen Aussage von Herrn "konfokal" gar nicht nötig war, dann hätte ich folgende in der Optik übliche Zeichen benutzt:
ß (beta) = tatsächlicher Sehwinkel zur Achse,
ß' (beta') = bildseitiger Sehwinkel zur Achse,
Gamma = Fernglasvergrößerung.
Dann lautet die Definition für die Verzeichnung des virtuell abbildenden optischen Systems eines Fernglases wie folgt:
Verzeichnung = tan(ß')/(Gamma·tan(ß)) - 1
Wenn man diese Formel mit den von Ihnen benutzten, aber in der Optik unüblichen Zeichen
A = tatsächlicher Sehwinkel [= ß],
a = scheinbarer Sehwinkel [= ß'],
m = Fernglasvergrößerung [= Gamma],
schreibt, dann lautet dieselbe Formel
Verzeichnung = tan(a)/(m·tan(A)) - 1
Ihre Formel ergibt sich daraus, wenn man beide Seiten mit m multipliziert, dann rechts beide Terme einzeln multipliziert und schließlich beide Seiten wieder durch m dividiert. Ihre Formel ist also richtig, aber umständlicher.
Ich habe auf die Angabe einer Definition der Verzeichnung verzichtet, wie sie zum Aufzeigen des Irrtums von Herrn "konfokal" überflüssig ist und der durchschnittliche Leser dieses Forums damit kaum etwas anfangen kann; zumindest dürften die allermeisten Leser nicht in der Lage sein, diese Aussage aus der obigen Formel herzuleiten. Aber das ist ja auch gar nicht nötig. In diesem populären Forum sind anschauliche Formulierungen (wie: "die Vergrößerung nimmt zum Rand hin zu") sinnvoller als abstrakte Formeln. Denn meine Formulierung kann jeder leicht bestätigt finden, wenn er durch ein kissenförmig verzeichnendes Fernglas schaut und ein und denselben Gegenstand einmal in der Sehfeldmitte und einmal im Randbereich positioniert. Damit wird dem nicht mathematisch versierten Leser leichter klar, warum Herr "konfokal" eine falsche Schlussfolgerung gezogen hat.
Bussibär