Die zulässige Schwankungsbreite für die Vergrößerungsangaben für Ferngläser liegt über den Daumen in der selben Größenordnung wie die übliche kissenförmige Verzeichnung. Deshalb ist es völlig sinnlos sich darüber zu streiten, ob man für die Vergößerungsangabe bei Ferngläsern nur eine kleinen paraxialen Bereich heranziehen darf, wie Sie es behaupten wollen, oder ob man über das Bildfeld mitteln würde, wie es üblicherweise, ich wiederhole mich, bei den Handferngläsern, von denen wir hier stillschweigend reden, vereinfachend gemacht werden kann, und auch gemacht wird. Der Unterschied zwischen beiden Betrachtungsweisen wäre für die nominelle Vergrößerungsangabe nicht relevant, weil er in den dafür üblichen Toleranzen untergehen würde. Die Vergrößerungsunterschiede von innen nach außen sind normalerweise bei Ferngläsern zu gering, die Verzeichnung ist zu klein, um sich hier für die Vergrößerungsangabe auf das paraxiale Gebiet beschränken zu müssen. Was man im übrigen auch nie prinzipiell tun muß, wie Sie suggerieren wollen. Denn die Mittelung über das Sehfeld ist immer zulässig.
Sie ist nur dann nicht sinnvoll, wenn man es mit extremen Graden der Verzeichnung zu tun hat, weil der daraus resultierende Wert dann nicht mehr gut mit unserer subjektiven Wahnehmung im zentralen Bereich unseres natürlichen Augensehfeldes übereinstimmt. (Physikalische richtig ist die Mittelung auch dann noch, es kommt halt nur darauf an, was man mit einem solchen Wert später vorhat.) Wenn man also ein extrem verzeichnendes Beispiel wählt, Nagler-Typ-Irgendwas, kenne ich nicht, habe aber von dem riesigen Sehwinkel gehört, dann ist es natürlich richtig, dass es dort sinnvoll ist, sich für die Vergrößerungsangabe auf dessen paraxialen Bereich zu beschränken. Denn bei einer Mittelung über das Feld erhielte man hier einen Wert, der von der Vergrößerung, die wir im Bereich unseres natürlichen Sehfeldes bei Durchschauen durch so ein Ding wahrnehmen, zu weit abwiche. Deshalb können Sie so einen Extremfall dann natürlich für Ihren Definitionshoheitsbeweis hervorragend heranziehen und unterstellen, man müsste das zur Anpassung an die Wahrnehmung bei Ferngläsern korrekterweise auch so machen. Muß man aber nicht und tut man auch nicht, weil es hier keine so großen Unterschiede über das Bildfeld gibt. Wir sind hier nicht bei extrem verzeichnenden Weitwinkelokularen, wir sind hier auch nicht in der Astronomie, das sind alles Nebelkerzen, sondern wir waren bei Feld- Wald und Wiesengläsern und das nicht stillschweigend, sondern ausdrücklich. Und weil man da die Sache nach Belieben hindrehen kann, und die Dinge mal so mal anders betrachten kann, ist ein Streit in dieser Sache längst völlig pillepalle. Nur für Sie nicht, weil Sie sich aufplustern und mir eine reinwürgen möchten.
In Wahrheit werden Sie wahrscheinlich auf meine Anregung hin sich noch mal über die paraxiale Näherung und die Verzeichnung gründlich informiert haben, weil Sie mir als Nobody in einer ähnlichen Sache schon mal ans Bein pinkeln wollten, Ihr Schuß damals aber nach hinten losging. Auch darauf, dass die Verzeichung von der Lage der Blende beeinflusst wird, hatte ich hier mal hingewiesen. Aus meiner Sicht sind Sie einfach ein mißgünstiger Typ, der nicht am konstruktiven Gedankenaustausch interessiert ist, der die Qualitäten anderer nicht anerkennen kann, sondern der mit seinen Belehrungen und seiner Unfehlbarkeit glänzen will, der von Leuten, bei denen er damit ankommt, geschmeichelt werden möchte und der andere wie ich, die ihm mißfallen, weil sie auch mal kritische Überlegungen anstellen, verfolgt, wie eine Art lästiges Insekt, das man nicht los wird.
Fehlverdrahtungen kann man selbst nicht bemerken, man kann ja auch nichts dafür. Ich kann daher eine Fehlverdrahtung bei mir selbst nicht ausschließen und fasse mich durchaus an die eigene Nase. Komisch nur, dass eine ganze Zeitlang meine Fehlverdrahtung und die von Holger Merlitz, sogar nicht einmal die von Kritiker sich negativ auf das Forenleben auswirkte. Also wird man bei den Fehlverdrahtungen wohl unterscheiden müssen zwischen mehr oder weniger sozialvertäglichen Typen, nur darf man das nicht zu laut sagen, sonst geht es einem wie Kritiker. Mit so jemandem, der mal über die Stränge schlägt, könnte ich nachsichtig sein. Mit jemandem, der den Mut hat ehrlich zu sagen was er denkt, auch wenn er sich mal daneben benimmt, weil vielleicht ein Schluck zuviel Wein im Spiel war, könnte ich nach einem Rüffel immer noch gut auskommen, wenn er etwas Interessantes zu sagen hätte. Mit jemandem, der sich nie an die eigene Nase fassen kann, kann ich das nicht. Das kann man meinetwegen Fehlverdrahtung nennen.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.10 18:06.