Hallo,
welchen Sinn soll eigentlich die Randschärfe bei Ferngläsern haben ?
Beim unbewaffneten Auge (ohne Fernglas) kann der Mensch nur Sachen scharf sehen , die im Zentrum seines Blickfeldes liegen, deswegen müssen ja auch beim Lesen die Augen mitwandern.
Bei Ferngläsern, selbst bei Spitzengläsern- wird in letzter Zeit aber zunehmend auch die sog. Randschärfe als Kaufargument herangezogen. Das menschliche Auge kann damit aber gar nichts anfangen. Von der Bildmitte bis zum Rand nimmt bei jeder Optik die Bildschärfe aus technischen Gründen ab. Je höher der Qualitätsstandard des Fernglases, desto besser die Randschärfe und geringer der Abfall. Aber einen praktischen Nutzen hat die erhöhte Randschärfe für den Betrachter nicht. Denn ich sehe ja sowieso immer nur durch das Zentrum. Dieses scharfe Zentrum (sweet spot) reicht auch völlig aus. Mehr will die Natur nicht und alles andere ist überflüssig. Wenn deshalb gelegentlich bemängelt wird, dass ein Fernglas nur im Zentrum richtig scharf sei, so frage ich mich, was mit diesem Aurgument eigentlich ausgesagt werden soll. Der Mensch scheint so veranlagt zu sein, dass er immer durch die Mitte sehen möchte, nicht mit dem Rand, mir geht das jedenfalls so. Ein großes Gesichtsfeld ist mir wichtig, und ein helles Bild. Aber das hat ja mit der Randschärfe wenig zu tun. Ob z.B. ein Zeiss 7x42 zum Rand hin einen kleinen Schärfeabfall hat- wen interessiert das ? Den Ornitholgen draussen im Feld sicher ebensowenig wie den Astonomen nachts bei seinen Beobachtungen.
Wozu also das Getue um die Randschärfe ?
Gruß, Vogler