Mir scheint, Sie wollen hier mit formaler Logik etwas angehen, was sich auf Grund der subjektiven Natur der Sache ganz und garnicht dazu eignet. Ich war mit meinem Zeiss Victory 8x42 T*FL eigentlich recht zufrieden, nur die Randunschärfe hat sich nach einiger Zeit sehr störend bemerkbar gemacht. Vielleicht wird man "pingeliger" und stösst sich an Sachen, die man an seinem neuen Glas auf Grund des zunächst einmal überwältigenden Eindrucks nicht erkennt. Wie auch immer, es störte - mich. Und das äusserte sich dahingehend, dass ich das Glas nicht mehr so gerne zur Hand nahm und der Genuss beim Beobachten als eingeschränkt empfunden wurde. Ich habe mich letztendlich entschieden, mich von dem Zeiss zu trennen und mir ein anderes Glas (gleiche "Liga") gekauft, das über eine ausgeprägt gute Randschärfe verfügt - und damit meinen Spass wiederbekommen. Das neue ist nicht so extrem hell wie das Victory T*FL, aber die subjektiv empfundene Freude am Beobachten, die bessere Haptik, das Einblickverhalten überhaupt wird von mir und meiner Frau als deutlich besser empfunden. Insofern: natürlich ist "Randschärfe" nur ein Kriterium unter einigen anderen, aber um ihre Frage "Randschärfe - wozu ?" kurz und bündig zu beantworten: um Spass beim entspannten Beobachten zu haben. Und dieses Attribut "Spass" wiederum lässt sich nicht quantitativ beweisen, erfassen und begründen, sondern liegt ganz und gar beim Anwender.
Gruss,
Peter Dörscheln