Gesucht wurde ein Fernglas mit höherer Vergrößerung. Es sollte das vorhandene 8x32 ergänzen. Ich habe dann zuerst nach dem Canon 12x36 IS geschielt, weil die Stabilisierung einleuchtend schien. Der Kauf kam nicht zustande, weil mir die sonstige Auslegung nicht zugesagt hat.
Das alternative ins Auge gefasste Zeiss Conquest 12x45 erfüllt meine Vorstellungen, eine kurze Anprobe zeigt dann, dass ich selber diesen Vorstellungen nicht gewachsen bin, ich kann dieses Conquest nicht mehr mit Detailgewinn einsetzen, ich zittere zu sehr.
Aus dem Bekanntenkreis wurde ich darauf hingewisen, dass man den Unterschied zwischen 10fach und 10,5fach erkennen könnte.
Ich habe daraufhin das Kowa 10,5x44 XD Prominar und das Nikon Monarch X 10,5x45 getestet. Zu meinem Erstaunen sind diese beiden Modelle in der für mich wichtigeren Bildmitte nicht weit auseinander, sodass die Entscheidung für das preiswertere und leichtere Nikon fast logisch war.
Ich war mit dem Monarch X auf Helgoland, wo sich reichlich Gelegenheit zum Vergleich bietet. Dort wurde mir von mehreren Beobachtern die Reichweitenvorteile des 10,5 gegen ein 10x bestätigt. Dort konnte ich auch beobachten, dass es etliche Beobachter gibt, die mit einem Leica 12x50, ja sogar mit einem Swarovski 15x56 ausgestattet waren.
Zur gebotenen Bildqualität möchte ich bemerken.
Das Bild ist hell und für meinen Geschmack farbneutral. Stellt man auf die Mitte scharf, dann bleibt diese Bildschärfe bis zu 2/3 des Bilddurchmessers, nach aussen zum Rand hin läßt es dann nach.
Das Bild zeigt nur wenig Farbsäume.
Der Schwachpunkt, wenn man das so sagen darf, ist das Verschleiern bei Gegenlicht. Dann können Beobachtungssituationen entstehen, die so stark von einem hellen Schleier überlagert sind, dass eine beobachtung nicht mehr möglich ist. Ein zum Vergleich herangezogenes Zeiss Victory war in der selben Beobachtungssituation unbeeindruckt.
Ich habe über Abhilfe nachgedacht und einfach mal die Überstände der Tuben durch eine Pappröhre verlängert. Das wäre eine Möglichkeit, dieses Streulicht zu vermeiden und es ist für mich der Beweis, dass es nicht an einer unzureichenden Vergütung liegt.
Das Fernglas als solches ist angenehm im Handling und es ist nicht so schwer, was der Kondition entgegen kommt.
Georg Pulch