Ich wollte mich zu diesem Thema auch äußern, aber Sie haben eigentlich schon alles Wichtige gesagt, und Sie haben mit allen Punkten recht.
Darüber hinaus kommen sogar noch zwei weitere Erschwernisse.
1. Die neuen 25-mm-Objektive samt Fokussierlinse müssen eigens neu gerechnet und gefertigt werden, was sich in den Kosten niederschlagen muß, während die gleiche Zahl 32-mm-Objektive ohne diesen zusätzlichen Aufwand produzierbar ist, da Entwicklung, Werkzeuge und Fertigungsstraßen schon vorhanden sind. Gleiches gilt fürs Gehäuse, das den kleinen Objektiven und der kürzeren Brennweite angepaßt werden muß, also ebenfalls zusätzliche Entwicklungs- und Produktionskosten verursacht. Und da bei gleichen Okularen die Objektive kürzere Brennweite haben müssen, damit sich statt der 8fachen eine 7fache Vergrößerung ergibt, wird der Winkel der bildrandnahen Lichtstrahlen relativ zur opt. Achse größer, was entweder einen stärkeren Helligkeitsabfall am Bildrand erzeugt oder eine Änderung der Feldlinse (kürzere Brennweite) erfordert, damit nicht ein Teil der Randstrahlen die Eintrittspupille des Okulars verfehlt und für die Bilderzeugung verlorengeht. Auch das ist ein Nachteil bzw. zusätzlicher Kostenfaktor.
2. Was da herauskommt, ist absolut KEIN KOMPAKTGLAS mehr (ich erinnere an der Titel dieser Diskussion, der lautet „Ich wünsche mir ein anderes Kompaktglas“), sondern würde vom Kunden hinsichtlich Größe, Gewicht und Preis mit den 32er-Gläsern verglichen und müßte ohne Chance mit diesen konkurrieren. Ohne Chance deshalb, weil die Öffnung deutlich kleiner und die Vergrößerung geringer ist; die Vergrößerung wird ja von vielen Käufern nach dem Motte „je mehr, desto besser“ beurteilt, wie man daran sieht, daß Zoom-Ferngläser mit absolut sinnlosen Vergrößerungen bis 20fach und teils sogar noch weit darüber hinaus in großen Stückzahlen gekauft werden.
Walter E. Schön