Einer unserer Lieferanten hat für uns einmal amateurastronomische Planspiegel gemessen.
Es gab keinen einzigen Planspiegel, der auch nur ansatzweise die beworbenen Werte erreicht hat. Die besten Werte lagen um 30-40% unter den Herstellerangaben, besonders bei den Spiegeln mit Extremwerten war der Abstand zwischen Herstellerangaben und Meßwert noch größer. Vergleichbar mit den Strehlwerten, wo wir ja auch auf den Durchbruch warten und endlich einmal Werte > 100% lesen wollen, Kunden gäbe es sicher genug.
Es gibt aber selbstverständlich auch erstklassige Planspiegel, z.B. in den großen Forschungsmikroskopen, nur die Dinger kosten Geld und sind grundsätzlich metallbedampft.
Wir quälen uns schon sehr lange mit einem Projekt herum, bei dem ein Umlenkspiegel vor dem Fernglas die Astrotauglichkeit verbessern soll. Dabei kann man lernen, wie empfindlich diese Spiegel dann auf Unzulänglichkeiten der Fassung reagieren und wie schwierig es ist, die gewünschte Abbildungsqualität einzuhalten.
Mir ist kein Zenitspiegel bekannt, der nicht massiv die Abbildung verschlechtert. Wenn da dann 4 Spiegel nacheinander wirken, kann man sich das Endergebnis vorstellen.
Werner Jülich