Hier hilft der Blick in ein Fachbuch, z.B. für Augenoptiker. Dort werden Sie dann lesen können, dass sich die Fehler addieren. Dies gilt gleichermaßen für Kontrast und für Auflösung.
Aus mehreren Beiträgen war auch zu entnehmen, dass Ferngläser auf einem Stativ fixiert werden. Sollten Sie mit dieser Tatsache vertraut sein, dann wäre dies ein weiteres Argument pro Randschärfe.
Es bleibt bei der altbekannten Diskussion, wieviel Aufwand man in die randnahe Abbildungsgüte hineinstecken muß. Aus diese Frage finden die Hersteller unterschiedliche Antworten. Konsequent pro Randschärfe hat sich Nikon bei der HG-Serie entschieden. Dies führt neben einem leicht erhöhten Gewicht zu einer minimal verschlechterten Punktabbildung im Bildzentrum, nur sichtbar bei astronomischen Beobachtungen und daher für viele Anwender irrelevant.
Leica, Zeiss, Swarovski und Canon mit dem 10 x 42 IS haben sich für eine moderate Randunschärfe entschieden. Wesentlichen Anteil an dieser Randunschärfe hat eine nicht auskorrigierte Bildfeldwölbung. Ich besitze ein Vixen BT80M. Durch den Einsatz unterschiedlicher Okulartypen kann man die Randschärfe beeinflussen. Solange damit keine anderen Nachteile erkauft werden, ist das moderat randscharfe Bild immmer vorzuziehen, auch dann, wenn sich durch Konzentration des Beobachters das Hauptaugenmerk auf das Bildzentrum konzentriert.
Dieter Wessels