Zitat:
"Wenn man ein weites Sehfeld randscharf bekommen will, braucht man sehr grosse Okulare, die viel Gewicht mitbringen, weil sie viel Glass enthalten, und auch noch jede Menge Licht schlucken. Solch ein Fernglas laesst sich nicht leicht verkaufen."
Genau das sind die Probleme bei der Konstruktion randscharfer Gläser!! Wenn man sich einige Gläser von Nikon anschaut, kann man den konstruktiven Preis ihrer Randschärfe sofort erkennen: sie wiegen im Vergleich zu den Pendants anderer Hersteller deutlich mehr und erreichen auch nicht ganz deren Transmission. Nikon verwendet z.B. 7-linsige Okulare schon beim kleinen Taschenglas 10x25 HG, was eine deutliche Aufweitung der Tuben am okularseitigen Ende und ein mit ca. 300g fast 1,5-fach höheres Gewicht als bei den Konkurrenzmodellen zur Folge hat. Dass man sich der daraus resultierenden Problematik bewußt ist, zeigt die Einführung der neuen HG-L-Serie (die mit veränderten Gehäusematerialien nur geringfügig leichter geriet, weil man die optischen Bauteile ohne Bildeinbußen nun mal nicht verkleinern konnte) und die spezielle Verspiegelung der Prismen, die den durch die zusätzlichen Okularlinsen zwangsläufigen Transmissionsverlust so gering wie möglich halten soll. Es ist eben auch hier so, wie oft im Leben: man kann nicht alles auf einmal haben, sondern muß sich für einen persönlich favorisierten Kompromiss entscheiden.
Wer hohe Randschärfe liebt, wird mit etwas höherem Gewicht und etwas weniger hellem Bild leben müssen.