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Um das beantworten zu können, wären weitere Untersuchungen nötig

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14. März 2009 12:00
Mit Gewißheit kann ich sagen, daß die bei meiner Prüfmethode erkennbaren Unterschiede wesentlich deutlicher sind als die Auswirkungen der Qualitätsunterschiede auf die Bildschärfe. Es ist also ähnlich wie bei meinem Transmissions-Papiertest oder sogar in noch höherem Maße so, daß ich besser prüfen kann, als es für die Beurteilung der Auswirkungen auf die Bildgüte nötig oder wünschenswert ist. Mit anderen Worten: Wenn die von mir festgestellten Unterschiede nur sehr gering (aber durchaus noch verifizierbar!) sind, dann spielen sie für die Beobachtungspraxis keine Rolle mehr. Eine noch präzisere Prüfmethode ist daher nicht erforderlich, wenn es nur darum geht, Ferngläser zu beurteilen.

Welche quantitative Auswirkung auf die Bildschärfe sich aus den festgestellten Unterschieden ergeben, könnte man erst dann zuverlässig sagen, wenn man umfangreiche und nur mit sehr großem Zeit- und Kostenaufwand machbare Testreihen durchführte. Dazu fehlen mir die Zeit und das Geld, zumal sich daraus für mich auch keine finanzielle Entschädigung oder gar ein Gewinn ergäbe. Ich bin hier im Forum sowieso nur als „Non-Profit-Unternehmen“ tätig und verdiene meinen Lebensunterhalt mit anderen Tätigkeiten. Ich plane deshalb auch keine derartigen Tests.

Um denen, die nicht mit solchen Dingen vertraut sind, ein anschauliches Beispiel zu bieten, wähle ich den „Klirrgrad“ von HiFi-Anlagen. Bei diesem Verzerrungswert handelt es sich um den Anteil der nicht im Original enthaltenen, sondern vom Gerät aufgrund nichtlinearer Verstärkung oder Wandlung, z.B. eines elektrischen Signals in den mechanischen Hub einer Lautsprechermembran, hinzugefügten Oberwellen (= ganzzahliger Vielfacher der jeweiligen Grundfrequenz von Sinusschwingungen, aus denen sich alle Klänge zusammengesetzt denken lassen). Den höchsten Anteil und die störendste Wirkung hat meistens die dreifache Grundfrequenz, weshalb oft in Testergebnissen statt des Gesamtanteils der einfacher meßbare K3, also der Leistungsanteil der zweiten Harmonischen = der dreifachen Grundfrequenz, angegeben wird. Man kann solche Messungen sehr genau durchführen, aber was sie als empfundene Störung eines Musiksignals bedeuten, ist sehr schwer zu sagen, weil es zur Beurteilung auf viele weitere Parameter ankommt (z.B. 1. wo innerhalb des Hörbereichs diese dreifache Grundfrequenz liegt – im Bereich im 1 kHz wäre es am schlimmsten, weil dort die Lautheitsempfindung am höchsten ist; 2. welches Oberwellenspektrum das jeweilige Instrument hat – bei einer relativ obertonarmen Flöte hört man Klirren deutlicher als bei der sehr obertonreichen Geige oder beim Cembalo; 3. ob es sich um den Klang eines einzigen Instruments oder um das komplexe Gemisch der Klänge mehrerer, eventuell sehr verschiedenartiger Instrumente handelt, deren Obertonspektren das Klirren kaschieren können; 4. ob ein lang anhaltender Ton oder Klang oder nur ein impulsartiger gespielt wird, bei dem das Ohr gar nicht genügend Zeit zur Frequenzanalyse hat und möglicherweise sogar kurzzeitig übersteuert und somit unfähig wird, Klirren herauszuhören; 5. wie das Klirrspektrum aussieht, also wie sich die Pegel von K2, K3, K4, K5,... relativ zueinander verhalten). Deshalb sind die in HiFi-Zeitschriften angegebenen Klirrgradangaben immer mit großer Vorsicht zu interpretieren. Insbesondere ergibt sich nicht zwingend, daß z.B. ein Verstärker mit Klirrgrad 0,02% besser klingen muß als einer mit Klirrgrad 0,05%. Man kann letztlich nur sagen, daß es von Vorteil ist, einen möglichst kleinen Klirrgrad zu haben. Eventuell können andere Mängel (Frequenzgang, Intermodulation, Rauschen, Phasenverschiebungen usw.) einen viel größeren Einfluß auf die Klangqualität haben und dann eine ausschließlich aus Klirrgradwerten abgeleitete Qualitäts-Rangfolge völlig auf den Kopf stellen.

Ähnlich ist es mit der Wirkung des Phasenkorrekturbelags. So kann ein ansonsten sehr gutes Fernglas ohne Phasenkorrekturbelag, z.B. ein Leica- oder Zeiss-Dachkantferngals 8x32 von 1985, durchaus ein viel schärferes Bild zeigen als ein heutiges Dachkantfernglas minderer Optikqualität mit Phasenkorrekturbelag. Es gibt auch sicher eine Mindestschärfe, die erst erreicht werden muß, um einen Kosten verursachenden Phasenkorrekturbelag überhaupt sinnvoll werden zu lassen. Solange diese Mindestschärfe nicht erreicht ist, wäre es besser, das durch Weglassen des Phasenkorrekturbelags eingesparte Geld anderweitig für Verbesserungen auszugeben, z.B. für teurere Glassorten oder wirksamere Vergütung.

Um zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: Die von mir genannten Prozentwerte waren, wie ich auch schon geschrieben hatte, nur grobe Schätzungen der Korrekturwirkung, nicht aber der damit erzielten Steigerung der Bildschärfe. Um da eine Korrelation zu ermitteln, müßte man am besten mittels MTF-Messungen an ein und derselben Fernglaskonzeption ohne Phasenkorrektur und mit Phasenkorrektur in abgestuftem Wirkungsgrad durchführen. Und dann müßte man noch die Korrelation zwischen den MTF-Werten und der von Beobachtern empfundenen Schärfe mittels Reihenuntersuchung an vielen Testpersonen ermitteln. Alternativ könnte man die Reihenuntersuchungen mit vielen Testpersonen auch direkt in Abhängigkeit von unterschiedlich guten Phasenkorrekturen (unter Umgehung der MTF-Messungen) durchführen. Solche Untersuchungen könnte eine Universität oder Fachhochschule mit Studenten quasi als Grundlagenforschung durchführen oder sich evtl. auch eine gut verdienende Herstellerfirma zur Optimierung ihrer Produkte leisten, aber mich als kleinen Einzelkämpfer führten derartige Untersuchungen mit Gewißheit in den finanziellen Ruin. Ich muß mich darum leider weiterhin mit nur qualitativen und nicht auch noch quantitativ untermauerten Ausssagen begnügen. Ich glaube, daß es aber dennoch interessant sein kann zu erfahren, welche Ferngläser einen besonders guten oder einen weniger effektiven Phasenkorrekturbelag habe. Zu erfahren, welche gar keinen haben, obwohl der Hersteller die Existenz eines solchen verspricht, ist natürlich noch wichtiger und kommt glücklicherweise ganz ohne Aussagen über eventuell umstrittene Prozentwerte aus.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Interessante Feststellung: Ferngläser „mit Phasenkorrekturbelag“ haben gar keinen!

Walter E. Schön 6640 06. März 2009 15:11

Re: Interessante Feststellung: Ferngläser „mit Phasenkorrekturbelag“ haben gar keinen!

Volker Werres 2523 06. März 2009 15:26

Mit dieser (in Ihrem Titel leider nicht erwähnten) Frage habe ich gerechnet

Walter E. Schön 2558 06. März 2009 15:51

Noch ein Satz zum Forentreffen

Werner Jülich 2756 06. März 2009 16:20

Re: Noch ein Satz zum Forentreffen

Volker Werres 2517 06. März 2009 16:30

Re: Noch ein Satz zum Forentreffen

Werner Jülich 2088 06. März 2009 21:10

Und noch ein Satz zum Forentreffengruppenfoto

Jan Münzer 2470 06. März 2009 21:17

Re: Und noch ein Satz zum Forentreffengruppenfoto

Werner Jülich 2207 06. März 2009 21:38

Und noch ein aktueller Satz zur Himmelsbeobachtung mit dem Fernglas.

Jan Münzer 3009 06. März 2009 23:05

Tiefer hängen

Werner Jülich 2461 07. März 2009 10:03

Ohne Darlegung der Messmethode bleibt es nur eine Behauptung

HWilkens 2342 06. März 2009 18:26

Ich werde mir dafür etwas Zeit lassen, damit es spannend bleibt

Walter E. Schön 2140 07. März 2009 09:12

Sie lassen nun aber Käufer und Händler in unklaren

HWilkens 2352 07. März 2009 12:25

Dieselbe Frage habe ich auch

silkworm 2686 06. März 2009 16:03

Die Balken, die Sie an Lichtquellen sehen, sind eine Beugungserscheinung

Walter E. Schön 2513 06. März 2009 16:49

Es wäre wohl auch Geldverschwendung

Peter Fandel 2469 07. März 2009 08:28

Ungefähr das dachte ich mir auch

OhWeh 2374 07. März 2009 15:17

Hier liegt eine böswillige Verwechslung vor

Dieter Nolden 2408 08. März 2009 11:07

Unangebrachte Animosität

Walter E. Schön 2354 08. März 2009 11:55

Re: Unangebrachte Animosität

Dieter Nolden 2169 08. März 2009 12:55

Re: Unangebrachte Animosität

Peter Fandel 2402 08. März 2009 16:54

Ein eigenes Beispiel, Konika-Minolta

Holger 2671 18. März 2009 23:22

"Optionaler" P-Belag laedt zum Schummeln ein

Holger Merlitz 2577 08. März 2009 02:47

Oder doch nur Marketing für einen Vortrag

HWilkens 2418 09. März 2009 15:20

Bitte nehmen Sie den Vorwurf, ich sei „unseriös“, schnellstmöglich zurück!

Walter E. Schön 2574 09. März 2009 15:58

Nicht Sie sind unseriös sondern der Vorgang

HWilkens 2509 10. März 2009 14:56

Re: Nicht Sie sind unseriös sondern der Vorgang

Werner Jülich 2178 10. März 2009 15:29

Re: Nicht Sie sind unseriös sondern der Vorgang

Rodewald 2230 10. März 2009 21:34

Beitrag gelöscht

HWilkens 2167 11. März 2009 13:59

Sachliche (leider etwas lange) Erwiderung auf polemische Beschuldigungen

Walter E. Schön 2624 11. März 2009 16:32

Re: Sachliche (leider etwas lange) Erwiderung auf polemische Beschuldigungen

Stefan Korth 2250 03. Dezember 2009 20:51

Sie hätten sich jetzt besser nicht mehr dazu geäußert!

Wiesner 2189 03. Dezember 2009 21:04

Sie werden es kaum glauben, aber auch Sie sind „phasenunkorrigiert“

Walter E. Schön 2470 03. Dezember 2009 22:36

Schön Locuta - Causa finita

HW 2153 12. Dezember 2009 09:18

Re: Schön Locuta - Causa finita

Manni 2242 12. Dezember 2009 10:08

Wir wollen dasselbe

HW 2332 13. Dezember 2009 16:40

"Don't feed the troll"

Stefan 2013 13. Dezember 2009 16:58

Wenn Sie nicht richtig lesen können, ist es Ihr Fehler, wenn Sie falsche Schlüsse ziehen

Walter E. Schön 2112 12. Dezember 2009 10:28

Wilde Spekulationen

HW 1949 13. Dezember 2009 15:40

Das ändert nichts an meinen Argumenten

Walter E. Schön 2024 13. Dezember 2009 15:51

Das macht ja für viele Forenten den Reiz aus...

pepe 2117 13. Dezember 2009 16:18

Re: Das macht ja für viele Forenten den Reiz aus...

Franz-Walter Jürgen 1966 13. Dezember 2009 17:36

Falls Sie mich als den, der den echten Namen „fordert“, meinten ...

Walter E. Schön 2124 13. Dezember 2009 18:29

Immer schön die Kapuze auflassen...

pepe 2117 13. Dezember 2009 18:53

Sie haben gut reden...

Jan Münzer 1837 13. Dezember 2009 22:02

Versuchte Klärung

HW 2093 13. Dezember 2009 20:51

Ich kann solche Unterstellungen nicht mehr hinnehmen

Walter E. Schön 2395 14. Dezember 2009 10:49

Da Sie keinen Beweis dafür erbringen, weil Sie Ihre Identität nicht lüften, kann ich Ihnen glauben oder nicht

HWilkens 1989 14. Dezember 2009 12:17

HW <> HWilkens

HWilkens 2065 13. Dezember 2009 20:45

Re: Schön Locuta - Causa finita

Norman Schubert 2185 12. Dezember 2009 11:10

Fehler kommen in den besten Kreisen vor

konfokal 2270 11. März 2009 06:48

Re: Fehler kommen in den besten Kreisen vor

Peter Fandel 2113 11. März 2009 07:29

Re: Interessante Feststellung: Ferngläser „mit Phasenkorrekturbelag“ haben gar keinen!

Stefan Korth 2390 09. März 2009 15:55

Nach einem Telefonat mit Herrn Korth

Walter E. Schön 2989 09. März 2009 17:29

Kleine Ergänzung

Norbert Weigand 2170 09. März 2009 17:54

Re: Nach einem Telefonat mit Herrn Korth

Stefan Korth 2295 10. März 2009 13:33

Schöner Vergleich

Robert Fritzen 2231 10. März 2009 14:30

Re: Schöner Vergleich

Stefan Korth 2365 10. März 2009 15:33

Re: Nach einem Telefonat mit Herrn Korth

Stefan Korth 2257 03. Dezember 2009 20:58

William Optics sagt, daß das Ferrari Visio 8x25 „mit Phasenkorrekturbelag” versehen sei

Walter E. Schön 2640 09. März 2009 18:34

Zweites Fujinon 8x25 bestellt und eMail an William Optics geschrieben

Walter E. Schön 2435 10. März 2009 12:51

Lieferantenfreundliche

Hans Weigum 2170 11. März 2009 15:16

Zweites Fujinon 8x25 ist heute angekommen, manches ist anders

Walter E. Schön 3436 13. März 2009 11:37

Re: Zweites Fujinon 8x25 ist heute angekommen, manches ist anders

pepe 2255 13. März 2009 12:03

Kein Belag oder keine Wirkung? Eine Erklärung.

Walter E. Schön 2518 13. März 2009 13:19

Aaaahhhhh, der Walter E. Schön!

pepe 4509 13. März 2009 13:39

ein kleines Dankeschön.

matthias 2131 13. März 2009 22:25

Falschaussagen - Verantwortlichkeit - Danke!

OhWeh 2142 13. März 2009 12:03

"Wenn ein Autohersteller eine Servolenkung verspräche ... "(etwas themafremd)

marc champollion 2026 13. März 2009 14:36

Noch keine Reaktion von Fujinon - wer hat ein anderes Fujinon HCF?

Walter E. Schön 2059 19. März 2009 09:53

Es gibt auch Dachkantferngläser mit mäßig gutem Phasenkorrekturbelag

Walter E. Schön 2321 13. März 2009 15:23

Ab wann werden Unterschiede sichtbar?

Holger Merlitz 2107 14. März 2009 10:25

Um das beantworten zu können, wären weitere Untersuchungen nötig

Walter E. Schön 2177 14. März 2009 12:00

Noch immer keine Antwort von Fujinon / Herrn Korth

Walter E. Schön 2171 14. April 2009 14:34

Re: Noch immer keine Antwort von Fujinon / Herrn Korth

matthias 2110 06. Mai 2009 08:03

Typisch Konzern

Robert Fritzen 2014 06. Mai 2009 18:20

Möglicherweise darf er sich auch gar nicht mehr dazu äußern

F. Neumann 2044 06. Mai 2009 21:09

Re: Typisch Konzern

matthias 2157 06. Mai 2009 22:17

Totschweigen und Aussitzen

OhWeh 2122 06. Mai 2009 18:44

Wahrscheinlich gar kein Lieferantenfehler.

Jan Münzer 2457 06. Mai 2009 22:07

Zu Ihrem PS

Dick van den Berg 2029 07. Mai 2009 23:14

Schwaches Bild von Fujinon!

Wiesner 2044 07. Mai 2009 19:13

Herr Korth von Fujinon hatte noch keine Zeit für eine Klärung

Walter E. Schön 2585 11. Mai 2009 12:58



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