Zitat:
„Herrn Schön und anderen potentiell phasenunkorrigierten Fernglasbesitzern hätte bei einer ordunungsgemäßen Reklamation verlässlich und schnell weitergeholfen werden können.“
Ende des Zitats.
1. Mir ist nicht nur unter Fernglasbesitzern, sondern in der gesamten Menschheit niemand bekannt, der „phasenkorrigiert“ wäre. Was für eine Phase und in welcher Weise sollte denn eine solche bei einem menschlichen Wesen zu korrigieren (das hieße „zu berichtigen“) sein? So gesehen, sind alle Menschen und darüber hinaus auch Tiere usw. „phasenunkorrigiert“. Darum frage ich Sie: Warum heben Sie diese Eigenschaft bei mir so hervor?
2. Meine Reklamation war nicht an irgendeine anonyme Stelle im Hause Fujinon, sondern erst an Sie und dann, weil Sie monatelang nicht reagierten, schriftlich an die Geschäftsleitung gerichtet. Jeder vernünftige Mensch nimmt doch an, daß so ein direkter Draht zu Personen, die an soviel exponierterer Stelle sitzen und mit weit umfassenderen Kompetenzen ausgestattet sind als ein kleiner Angestellter im Posteingang der Kundendienstabteilung, zu einer schnelleren Bearbeitung führen könnte, zumal die Sache in einem öffentlichen Forum bekanntgemacht und diskutiert wurde. Wenn Sie dazu – aus welchen Gründen auch immer – nicht in der Lage waren, hätten Sie doch die Angelegenheit ganz einfach an eben jenen kleinen Angestellten im Posteingang der Kundendiestabteilung weiterleiten können, und schon hätte mir, wenn Ihre oben zitierte Aussage stimmen sollte, „verlässlich und schnell weitergeholfen werden können“. Warum ist das aber nicht geschehen? Warum haben Sie selbst zwei Monate, nachdem ich hier über meine Feststellung berichtete (am 6.3.2009) und nachdem Sie erstmals darauf antworteten (am 9.3.2009), versprochen, spätestens bis zu dem von Ihnen als „Deadline“ bezeichneten Termin 25.6.2009 (also mehr als 2 1/2 Monate später) eine schriftliche Erklärung abzugeben und dieses Versprechen dann doch nicht eingehalten. (Sagen Sie jetzt nicht, Sie hätten mit dieser Aussage nicht etwas versprochen, sondern sich versprochen.)
Warum waren Sie, obwohl Sie heute an einer anderen Stelle gleich drei Ihnen (offenbar erst jetzt) bekannte Methoden zur Überprüfung auf Vorhandensein des Phasenkorrekturbelags nennen, wobei die erstgenannte so, wie Sie sie beschreiben, gar nicht funktioniert!, damals bis zu dem von Ihnen vollzogenen Abreißen der Kommunikation nicht in der Lage, eine solche Prüfung durchzuführen? Ich hatte Ihnen bereits beim allerersten Telefongespräch wenige Stunden, nachdem Sie Ihre erste Replik geschrieben hatten (am 9.3.2009) vorgeschlagen, statt stur auf einer falschen Behauptung zu beharren, in Ihr Warenlager zu gehen und einfach selbst zu überprüfen, ob die Ferngläser dieses Typs einen Phasenkorrekturbelag haben oder nicht. Warum haben Sie das nicht getan, sondern bis zuletzt, als unsere Kommunikation wegen Ihres Weggangs von Fujinon mehr als zweieinhalb Monate später endete, steif und fest behauptet, diese Ferngläser hätten einen Phasenkorrekturbelag?
Auch nach Ihrem Weggang hat es noch lange gedauert, bis aufgrund meiner mehrfach wiederholten Erinnerungsschreiben und -anrufe endlich etwas bei Fujinon unternommen wurde: Man hat geprüft und festgestellt, daß meine Feststellung 100%ig richtig war. Das bedeutet zugleich, daß Ihre Behauptung 100%ig falsch war. Erfreulicherweise wurde mir dann auch noch erklärt, daß die Produktion sofort nach Feststellung dieses Produktionsfehlers gestoppt worden sei und Maßnahmen ergriffen würden, diese Ferngläser künftig mit Phasenkorrekturbelag auszustatten. Ferner wurde versprochen, man werde bei den Händlern eine Rücknahmeaktion mit Umtausch gegen ein phasenkorrigiertes Fernglas gleichen Typs für alle Kunden starten, die ihr nicht phasenkorrigiertes Exemplar zurückgeben wollten. Ich habe das begrüßt, und ich hoffe, daß auch so verfahren wurde. Inzwischen sollten ja schon längst phasenkorrigierte HCF 8x25 und Offroad 8x25 lieferbar sein.
Nachdem all das auch hier im Forum von mir bekannt gemacht wurde und Sie eigentlich inzwischen auch längst wissen sollten, daß die HCF 8x25 ebenso wie die Offroad 8x25 keinen Phasenkorrekturbelag hatten, wundert mich Ihre heutige Wortmeldung doch sehr. Wenn Sie sich hier in dieser Angelegenheit nach so langer Zeit erstmals wieder meldeten, so wäre es angemessener gewesen, etwa wie folgt zu schreiben:
„Lieber (oder sehr geehrter) Herr Schön, es tut mir leid, daß ich seinerzeit die Sache falsch beurteilt und mangels Zeit und aus weiteren Gründe so lange bis zu meinem Weggang verschleppt hatte. Sie hatten recht, und ich hatte mich geirrt, weil ich es nicht glauben wollte, daß bei Fujinon so ein Fehler passieren kann. Ich danke ihnen, daß Sie meinem damaligen Arbeitgeber geholfen haben, einen Produktionsfehler aufzudecken und zu beheben, so daß die bekannt hohen Qualitätsstandards dieser Firma jetzt auch bei diesen Fernglasmodellen wieder korrekt eingehalten werden.“
Statt dessen haben Sie einen ziemlich verqueren Text geschrieben, bei dem ich mich frage, welchen Zweck er eigentlich haben soll. Er ist keine Entschuldigung, keine Richtigstellung, sondern ein gequälter Versuch, mir falsche Vorgehensweise vorzuwerfen, mit Vokabeln wie „Erfundenem“, „Mutmaßungen“ oder „Unterstellungen“ nachträglich meine Glaubwürdigkeit doch noch irgendwie in Frage zu stellen und durch völliges Verschweigen des Ausgangs der Geschichte (eben doch kein Phasenkorrekturbelag!) Ihre falsche Behauptung („HCF 8x25 hat Phasenkorrekturbelag“) sowie Ihre Untätigkeit bei der Aufklärung des Sachverhalts vergessen zu machen.
Schade, Sie haben eine Chance verspielt und nur ein Eigentor geschossen.
Walter E. Schön
PS.: Ich möchte Sie noch darauf hinweisen, daß Sie Ihrem ehemaligen Arbeitgeber, der Sie nach Ihren eigenen Worten doch immer gut behandelt hat, keinen großen Gefallen erwiesen haben, indem Sie diese alte Geschichte nochmals aufwärmen und im Forum nach vorn bringen. Immerhin hat Fujinon doch versprochen nachzubessern und dies hoffentlich auch getan. Da wäre ein dezenter Hinweis auf diese Nachbesserung konstruktiver gewesen, als nochmals an den schon beinahe wieder in Vergessenheit geratenen Fehltritt zu erinnern.