Geehrter Herr Distel,
Wie Sie, bin ich der Meinung man darf in diesem Forum das Thema Preisgestaltung bei Topferngläsern diskutieren. Selbstverständlich ist es nicht für jeden ein sehr interessantes Thema, aber das ist inherent an einem öffentlichen Forum. Wenn anständig diskutiert wird, kann meiner Meinung nach nichts dagegen sein.
Persönlich habe ich noch ein Wenig über das Thema nachgedacht:
Wenn meine Annahme stimmt dass die meisten Käufer dieser Ferngläser im Alter 50+ sind, dann denke ich wird vieles in dem von Wikipedia übernommenen Zitat aus dem Beitrag “Baby-Boomer” erklärt.
Zitat:
In wirtschaftlicher Hinsicht sind die Baby-Boomer eine gegenüber der vorhergehenden und der nachfolgenden Generation privilegierte Gruppe. Sie wuchsen in einer Phase raschen Wachstums auf und haben keine Kriege miterlebt. Von ihren Müttern wurden sie sorgsam behütet und für die Bildung wurde viel Geld ausgegeben. Entsprechend gut waren die durchschnittlichen Einkommensverhältnisse. Baby-Boomer haben deshalb im Marketing große Aufmerksamkeit erfahren. Sie sind eine kaufkräftige, aber auch konsumerfahrene und aufgeklärte Marketingzielgruppe. In vielen Bereichen hat sie die so genannte "werberelevante Zielgruppe" der 15- bis 49-Jährigen bereits abgelöst und wird auf Grund der fortschreitenden demografischen Veränderung für Produktentwicklung, Marketing und Werbung immer wichtiger.
Die Boom-Generation ist die voraussichtlich letzte Generation, die in den besten Jahren signifikante Vermögen erbt und diese finanziellen Mittel nicht weiter anspart, sondern in den Wirtschaftkreislauf einbringt. ( Ende Zitat )
In den Niederlanden sieht man die oben beschriebene Entwicklung auf jeden Fall sehr deutlich. Es gibt spezielle Zeitschrifte für 50+er; 50+ Veranstaltungen wo Luxuscaravans oder Ferienwohnungen im Ausland angeboten werden, u.s.w. Viele Firmen von Qualitätsprodukten haben da eine neue wichtige und grosse Käuferschicht angesprochen.
Wenn die Theorie mit den Baby-Boomern stimmt, denke ich damit eine mögliche Erklärung zu haben warum viele von diesen qualitätsbewussten, relativ wohlhabenden Menschen bereit sind (sehr) hohe Preise für die ohne Zweifel sehr gute Ferngläser zu bezahlen. Weil sie wahrscheinlich nicht wissen ( im Gegensatz zu vielen in diesem Forum ) dass diese Ferngläser einige Jahre her viel billiger waren als jetzt, haben sie damit keine Mühe; das Geld ist ja da und darf spendiert werden.
Wahrscheinlich / vielleicht haben Hersteller Folgendes entdeckt: Glas X lässt sich für 1400 Euro gut verkaufen; für 1600 Euro? Geht gleich gut. Und für 1800 Euro? Geht auch gut; vorausgesetzt, man spricht die richtige Käuferschicht an.
Ohne ein Urteil über diesen Entwicklungen zu geben, einfach meine Erklärung.
Aber vielleicht bin ich schon völlig daneben.
Freundlichen Gruss,
Dick van den Berg
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.07 20:09.