Daß ein reicher österreichischer Bauunternehmer namens Dr. Kaufmann Leica (Solms) gekauft hat, verhalf Leica zu einer besseren Zukunftssicherung. Dr. Kaufwann war und ist bereit, Leica durch neue Investitionen und mit einem Umzug in neue Gebäude in Wetzlar (die auch eine Modernisierung und Umstrukturierung des Fertigungsbetriebs nach aktuellen Erfordernissen sowie spätere Expansion ermöglichen werden) fit zu machen. Der Wegzug von Wetzlar bzw. von dem nur wenige Kilometer entfernten Solms nach Österreich wäre Wahnsinn, denn das wichtigste Kapital von Leica sind die im Raum Wetzlar beheimateten hochqualifizierten und hochspezialisierten Fachleute vom Dreher und Fräser über den Monteur bis zum Chefkonstrukteur und Betriebsleiter.
Sie sagen ja auch nicht, daß VW großenteils „nach Österreich“ verkauft wurde, nur weil die Großaktionäre (die „Familie Porsche Privatstiftung“ und die „Familie Porsche Holding GmbH“) mit 27,4% Anteil ihren Sitz in Salzburg/Österreich haben. Auch bei vielen anderen als „deutsche Unternehmen“ geltenden Firmen sind Eigentümer oder Teileigentümer Ausländer. Umgekehrt halten in vielen ausländischen Firmen Deutsche hohe oder gar die gesamten Aktienanteile. Das ist teils Folge und teils Ursache der Globalisierung.
Walter E. Schön