Obwohl diese Diskussion vom eigentlichen Zweck des Forums ablenkt ist sie doch interessant. Darum will auch ich - als gebranntes Kind - meinen Senf dazu geben.
Sie, sehr geehrter Herr Champollion, vertreten einen Standpunkt, den die meisten Nationalölonomen heute einnehmen. Deswegen trifft er dennoch nicht die Sachlage. Sie deuten es ja selber an. Kauf und Verkauf handeln (in der Theorie zumindestens) zwei gleichwertige Partner miteinander aus. Der eine will etwas haben, der andere etwas loswerden, um es mal ganz einfach auszudrücken. Der eine überleget sich, wieviel er auszugeben bereit ist, der andere, was er erlösen muss. Beide sind völlig frei, ein Angebot des anderen anzunehmen oder abzulehnen. Jede Seite kann ihr Angebot mit Argumenten untermauern, diese Argumente können, müssen aber nicht, auf das Verständnis der anderen Seite treffen. Soweit die Theorie.
Die von Ihnen in dieser Schärfe vertretene Theorie der reinen Käufermacht hat nicht das Ganze im Auge und richtet daher volkswirtschaftlichen Schaden an. Sie ist ein kennzeichnendes Beispiel für den vorherrschenden Egoismus. Im Grunde genommen hat sie sich bereits überlebt. Ein Beispiel gefällig? Vor nichts haben selbst Grosskonzerne und Regierungen mehr Respekt als vor Non-Profit-Organisationen. Diese bemühen sich meistens, mehr als nur einen Aspekt einer Sache zu betrachten und können darum so viele Anhänger von ihren Anliegen überzeugen und ihre 'Gegner' so zum Einlenken bringen.
Mit freundlichen Grüssen
Michael Brücker