Eine Frage wäre dann, kann man ein Leica mit westdeutschen Löhnen und Lohnnebenkosten günstiger herstellen? Wer sich einmal vor Augen hält, wie groß der Facharbeiteranteil an einem Leica ist, der wird vielleicht auch den Zusammenhang zwischen Lohnkosten und Preissteigerung erkennen können.
Eine weitere Frage wäre, muß ich ein solches Fernglas haben?
Muß ich die Alufelgen haben?
Die dänische Hifianlage?
Die Uhr aus dem Erzgebirge oder aus der Schweiz?
Ein Fernglas dieser Klasse ist ein Spitzenerzeugnis aus einem Hochlohnland. Meines Wissen verdient der zuständige Manager im Jahr ungefähr soviel, wie ein Auswechselspieler der 2. Bundesliga.
Soweit ich weiß, sind die Immobilien in der Kleinstadt an der Lahn ebenfalls nicht extravagant und von einem eigenen Firmenjet hat man auch noch nie gehört.
Die westeuropäische Optikindustrie zahlt durchgehend bescheiden, das gilt für den Mann an der Maschine genauso wie für den Mann hinter dem Schreibtisch. Außerdem ist der Wettbewerb nicht zu unterschätzen.
Warum kann man nicht einfach einmal akzeptieren, dass dieses Produkt Premiumfernglas aufwändig gefertigt werden muß?
Ohne jeden Spott, einfach als Anregung: Wo denken Sie, könnte man ein Ultravid preiswerter machen? Die Gewinne wurden ja bekanntgegeben, daran wird es nicht liegen.
Peter Naumann