Backhaus schrieb:
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> So stellt sich der Theoretiker
soll ICH der sein etwa?
> den Markt vor. Dummerweise gibt es aber Dinge, die der Mensch
> will. Will Mensch für diese Dinge weniger bezahlen, wird
> Mensch auch weniger geliefert bekommen, denn MERKE, Mensch will
> konsumieren, ...
> Ich werde aber Ihre These beherzigen, wenn ich im
> Frühjahr meine Heizkostenrechnung zahlen soll,
> vielleicht auch schon beim wöchentlichen Einkauf.
> Weil Hersteller weiß, dass mancher Mensch arm ist
> und die Kosten nicht einbringt, produziert
> Hersteller keine Medikamente für arme Menschen.
> Der Käufer ist der Boss? Na toll.
>
> Sie haben auf NICHTS Einfluß. Das Bahnticket
> kostet genauso wie das Porto beim gelben
> Monopolisten. Verhandeln Sie mal, wenn sie einen
> Brief verschicken müssen, ob es nicht auch zu
> Ihren Bedingungen geht. Sicher können Sie von dem
> Auftrag Brieftransport absehen, wer muß schon
> Briefe verschicken.
>
> Backhaus
Meine Göttin, was habe ich getan! Einen Sturm (im Wasserglas!) entfacht!
Aber warum gibt es so viele Menschen, die sich nicht mal die (geringe) MÃœHE machen, zu kapieren, worum es hier geht?
Es geht hier doch nur um Güter, die man kaufen kann oder auch nicht (ohne daran zu sterben), um Güter, für die es ALTERNATIVPRODUKTE in Hülle und Fülle gibt; wir leben doch nicht in einer diktatorialen Planwirtschaft, so viel ich weiss!
Der Vergleich zwischen "Konsumgüter" (also Autos, Ferngläser, Handies, Klamotten, Mozartkugeln, Cembali, Ferienhäuser, Ferienreisen usw. usf.) einerseits, und (notwendigen...) Medikamenten, Grundnahrungsmitteln und Briefmarken andererseits hinkt gewaltig.
Was das von Ihnen angeführte Bahnticket angeht: nicht nur seit der Privatisierung der Bahn hat der Kunde die Wahl:
1) Auto nehmen
2) Fahrgemeinschaft organisieren
3) Andere Arbeit suchen, die näher ist
4) andere Wohnung suchen, idem.
Den Kunden interessiert es nicht, ob die DB Verluste einfährt! Es interessiert ihn nur, wie er am bequemsten UND am billigsten zum Ziel kommt.
Würden die Bahn- oder die Benzinpreise ins unermessliche steigen, so würde der Kunde ganz schnell reagieren!
Bitte, noch einmal: verstehen Sie mich und die "Nationalökonomen" doch nicht falsch: ich sage NICHT, dass die Herstellungskosten nichts mit der Gewinnspanne zu tun hat; ich sage NUR, dass die Tatsache, ob sich ein Produkt verkauft oder nicht (wohlgemerkt: in der "freien" Wirtschaft, also mit ausreichend "Konkurrenz"!) NICHTS mit dieser Gewinnspanne zu tun hat !
Korrelation: in die Überlegung eines Herstellers oder Verkäufers, was er zunächst VERLANGEN kann, spielen ausschliesslich andere Faktoren als die Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten eine Rolle.
Er hat NUR die Wahl, das Produkt NICHT herzustellen bzw zu kaufen, wenn die Rechnung "nicht stimmt".
Um auf Ihre Heizkostenrechnung zurückzukommen: wenn sie Ihnen zu hoch erscheint, meine Göttin, wir sind nicht in der DDR: Sie können:
- ausziehen, wenn Sie Mieter sind;
- die Heizanlage oder die Isolierung verbessern, wenn Sie Eigentümer sind;
- weniger heizen, dafür morgens kurz kalt duschen, spazieren gehn, zu zweit schlafen, einen Pulli anziehen.
Beim Sterne (-fern) -gucken, statt das Fenster die ganze Nacht aufzuhalten, eine Art "fernglasklappe" (wie die katzentüren) einbauen zu lassen.
Gut Licht!
marc Champollion