Es gibt, es gab ja nur EIN einziges Gesetz, das preise gestaltet: das von Angebot und Nachfrage... wie mein Steuerberater mir einmal vor 25 jahren sagte:
"wieviel Sie das Herstellen eines Cembalos kostet, ist völlig unerheblich; Sie müssen DAS verlangen, was der MARKT hergibt"...
Wenn genug Victorys, Ultravide und Habichte zu Preisen zwischen 1600 und 1800 EURO abgesetzt worden sind (und die Entwicklungskosten amortisiert sind... aber das ist wiederum zweitrangig!), dann wird die nächste Käuferschicht angepeilt: diejenige, die nur bereit war bzw ist, 1300-1400 auszugeben, oder gar nur 700...
Ein Seitenblick auf die Praktiken der Fotobranche (man sollte ja keine Scheuklappen anlegen!) sei mir erlaubt:
Wieviele Kameras wurden vor 4-5 jahren für 5 bis 10000 EURO verkauft, für die heute nur ein zehntel davon gezahlt werden?
Die in vielen details immer noch heute revolutionäre Olympus RS-100 z.B., die vor ca 5 jahren 3900 DM (?) gekostet hat, verkauft sich heute zu preisen weit unter 100 EURO (in der bucht).
Wie kann man das erklären? Ist der Preis z.B. einer heute gerade vorgestellten Nikon D300 (1800 EURO hier bzw 1300 in den USA) weit übertrieben? Noch im nächsten Januar wird er sich vielleicht auf 1500 reduzieren, im April auf 1200 und spätestens, wenn das neue Modell kommt (heisst dann "mark II" o.ä.) will keiner mehr als 900 zahlen...
Ich denke, bei den Preisen, die heute Spitzenferngläser haben, ist noch "Luft" drin, aber ich gönne es den Herstellern vom Herzen! Zum einen, weil ein Fernglas gottlob eine wesentlich längere "Lebensdauer" hat (auch als "Spitzenglas", solange die nächste "Erfindung" noch nicht 'raus ist), als eine Digitalkamera, also einen "reellen" Gegenwert darstellt (und sei es nur im sinne von "Wiederverkaufswert")
zum anderen, weil man nie weiss, was die Zukunft bringt: Preissturz, allgemeine Verarmung, Einführung einer Fernglassteuer, bahnbrechende Erfindung, die heutige Produkte plötzlich alt aussehen lassen (wann kommt das "DIGITALE FERNGLAS"?)...
Marc Champollion