Herr Mackenbrock,
ich habe vor dem Kauf natürlich alle relvanten Modelle sehr genau geprüft und auch später immer bei sich ergebender Gelegenheit Vergleiche angestellt. Ich habe mich für das 85er Diascope tatsächlich u.a. aus den Gründen entschieden, die hier schon angedeutet wurden. Ich gehöre zu den anscheinend recht wenigen Leuten, die sich für Astro- wie für Naturbeobachtungen gleichermaßen stark interessieren. Die Astrounterstützung (verfügbare Adapter auch zum Einsatz fremder Okulare am Spektiv) bei Zeiss ist größer. Die größere Öffnung kommt diesem Einsatzzweck ebenfalls stärker entgegen. In der Dämmerung kann man mit dem großen Diascope bei 20x deutlich länger beobachten (ca. 15-20 Min.) als mit dem Televid. Das Bild des Diascope ist heller als das des Televid und zwar auch am Tage unter allen Lichtbedingungen. Ich habe mich schon gefragt, ob diese Helligkeit für den im direkten Vergleich auffallenden Kontrastabfall verantwortlich ist. Vielleicht wird der Kontrast sozusagen überstrahlt? Gleichzeitg ist das 85er Diascope aber auch noch deutlich leichter und kompakter als das 77er Apo-Televid, was beim Transport zu Fuß natürlich vorteilhaft ist. Last but not least hat mich eben auch das große Sehfeld des Zeiss-Varios überzeugt. Der Vergleich zum Swarovski 80 HD ATS ging übrigens ähnlich aus. Auch dieses Spektiv hat einen stärkeren Kontrast als das Diascope. In der Helligkeit liegt es, wie die Öffnungsweite vermuten lässt, zwischen Leica und Zeiss. Bei diesem Spektiv kann der stärkere Kontrast den Helligkeitsvorteil des Diascope in der Dämmerung tatsächlich fast ausgleichen. 500 Euro nur für die Armierung mehr auszugeben, konnte ich nicht einsehen, zumal ich ohnehin eine Bereitschaftstasche benutze.
Mein Vorredner hat einen Aspekt erwähnt, der beim Vergleich optischer Eigenschaften meist übergangen wird. Die Licht- und Wetterverhältnisse, wenn Sie so wollen, die atmosphärische Optik, hat immer ein Wörtchen mitzureden. Je nach Beobachtungssituation kann dann tatsächlich einmal das eine und dann wieder das andere Gerät die Nase vorn haben. Doch dürfte meine Beschreibung hier für die meisten Situationen zutreffen.
Ich benutze übrigens bei Tagesbeobachtung (Vogel- und Tierbeobachtung, also bewegliche Objekte) überwiegend den Grobtrieb. Beim Fotografieren von Vögeln durch das Spektiv ist der Grobtrieb häufig unverzichtbar, da man dort schnell räumliche Tiefen überwinden muss.
S. Green