Wer meinen Bericht über das 8 x 56 gelesen hat, für den ich einige Häme einstecken mußte, wird mich keinesfalls für einen Zeissgegner halten. Ich denke aber mittlerweile, die Zeissfreunde sind für Zeiss die unangenehmsten Zeitgenossen, denn sie sind sehr pingelig und interessiert.
Hier gibt man sehr viel Geld für ein Spitzenprodukt aus und wenn man dann das Gefühl hat, man würde sich mehr interessieren als die Verantwortlichen beim Hersteller, da kommt man schon ins Grübeln.
Wir Freunde guter Optik sollten nicht erwarten, daß sich die Verantwortlichen bei Zeiss für ihre Produkte interessieren, nein diese Zeiten sind vorbei.
Es gibt einen Produktverantwortlichen, der aber meiner Meinung nach so niedrig in der Unternehmenshierarchie plaziert ist, daß er mit seinen Erkenntnissen nicht durchdringt. Das ist dann gelebte Firmenkultur und die Oberen verkriechen sich hinter Zahlen. Dies Zahlen müssen so komprimiert werden, daß Sie auch beim flüchtigen Betrachten erfaßt werden können, die berühmte Vorstandsvorlage. Selbst bei bestem Willen können die Verantwortlichen nicht erkennen, wo Potential und wo Probleme stecken.
Aus Sicht der Entscheider ist dieses Unwissen kein Mangel, sonst würden sie es abstellen. Wer einmal gesehen hat, wie umständlich sich die Okulare vom Diascope trennen lassen, der weiß ganz genau, daß da noch NIE jemand aus dem Vorstand mit hantiert hat.
Wir sollten nur nicht den Fehler machen, von unseren internationalen Wettbewerbern eine vergleichbare Gleichgültigkeit zu verlangen. Es ist wie Mehltau in diesem Land, eine Industrie mit leistungsschwachen Führungskräften auf der Flucht, eine Regierung, die noch ein paar schöne Bildchen mit Kindern, Tieren und Regierungschef bis zur Wahl fabriziert und auf diese Weise hofft, weitere 4 Jahre gut gepolstert schlefen zu dürfen. Nur wir müssen bleiben.
Wäre ich bei Zeiss verantwortlich, so würde ich in diesem und den anderen Foren ganz genau studieren, was gut und was weniger gut aufgenommen wird. Der Antrieb wurde hier bereits vor langer Zeit kritisiert, geändert hat sich wohl NICHTS.
Ein Diascope hat doch Potential. Die Fehler sind doch behebbar!
Es kann nicht die Welt kosten, die Okularaufnahme so zu modifizieren, daß auch Frauen mit dieser umgehen wollen.
Ein Okular mit höherer Vergrößerung!
Ein Weitwinkelokular, wie von S. Green schon angemerkt.
Machen wir nur weiter so, es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir zum Armenhaus Europas werden. Es ist nicht nur die minderwertige Regierung, es ist auch die Industrie, die versagt und schläft.
Es geht hier um Zeiss, leider kein Einzelfall. Wir werden in der Welttabelle mit rasender Geschwindigkeit nach unten durchgereicht. Aber immerhin haben wir ja jetzt die Homoehe, da muß man über die anderen, kleinen Problemchen einfach hinwegsehen und auf unsere Regierung vertrauen.
Es ist wirklich erbärmlich, nicht nur bei der Modellpflege durch Zeiss.
Erich Weidenfeld