Liebe Fernglasfreunde,
wenn ich mir das Angebot der Spitzenhersteller im Bereich der kompakten Ferngläser so anschaue, fällt mir eine gewisse Einförmigkeit auf. Das Angebot beschränkt sich im wesentlichen auf die Modelle 8x20B und 10X25B, die Firmen Leica, Zeiss und Swarovski bieten hier keine Alternativen an.
Meiner Erfahrung nach ( 35 Jahre Natur- und Vogelbeobachtung ) haben diese Gläser ( alle haben 2,5mm AP ) eine Menge Nachteile gegenüber einem "Normalfernglas" mit etwas größerer Austrittspupille ( wie z. B. 8x32 ).
Die kleine AP führt nämlich dazu, daß man den Augenabstand ( zwischen rechtem und linkem Auge ) ganz genau einstellen muß, sonst gibt es Abschattungen. Auch ein minimales Versetzen des Glases vor dem Auge - vor allem bei Brillenträgern wie mir - ruft den gleichen Effekt hervor. Dazu kommt, daß man bei 2,5mm AP selbst am Tage bei bedecktem Himmel im Wald wegen des dunklen Bildes kaum noch etwas erkennen kann. Schließlich führt die leichte Konstruktion des Glases dazu, daß das Bild erheblich unruhiger ist als bei einem etwas schweren Glas, das Mehrgewicht dämpft nämlich das Zittern der Hand. Wieso es Leute gibt, die ein 10X25 ruhig halten können, ist mir völlig unverständlich. Man muß ja auch berücksichtigen, daß die Minigläser weniger in der Hand sondern mehr mit den Fingern gehalten werden, was zu vermehrtem Zittern führt. Mir geht es jedenfalls so, daß ich mein - sicherlich sehr gutes - Trinovid 8x20B nur im Notfall nehme, wenn ich dann wieder durch ein größeres Glas schaue, empfinde ich das immer als richtige Erlösung!
So, jetzt zu meinem Wunschglas. Als Kompaktglas zum Wandern hätte ich gern ein 7x25B - mit 3,6mm AP! - , ausgestattet mit Weitwinkelokularen und entsprechenden Prismen, das ein Sehfeld von mindestens 140m hat. Es sollte wasserdicht sein, kompakte Abmessungen haben und ein Gewicht von ca. 400g nicht überschreiten. Ein solches Glas fehlt meines Wissens auf dem Markt, dabei es wäre meiner Meinung nach erheblich brauchbarer als beispielweise ein 10x25B.
Beste Grüße
Manfred Müllers