Hallo Herr Trommer,
schön daĂ Sie bei der Entscheidungsfindung vorankommen. Ich empfehle Ihnen nach Möglichkeit auch bei DĂ€mmerung zu testen, da Sie ja von der Wildbeobachtung am Waldrand berichteten. DafĂŒr ist die Austrittspupille von 6 mm des 7x42 genau richtig, wenn Sie keine 20 Jahre mehr jung oder auch nicht deutlich ĂŒber 70 Jahre alt sind.
Genauso wichtig scheint mir der Vorteil der höheren SchĂ€rfentiefe des 7x42 aufgrund der geringeren VergröĂerung im Vergleich zum 8x32 (der Zugewinn an SchĂ€rfentiefe steigt mit dem Quadrat der Verringerung der VergröĂerung). Sie mĂŒssen also nicht so stark nachfokussieren, wenn Sie Objekte in verschiedenen Entfernungen gleichzeitig betrachten möchten, oder wenn sich Ihr Beobachtungsobjekt in Blickrichtung bewegt. Der Vorteil der besseren SchĂ€rfentiefe kann stĂ€rkeres Gewicht haben, wenn Sie Ă€lter als etwa 40 Jahre sind. Dann könnte Ihr Akkomodationsvermögen bereits um zwei Drittel der AusgangsfĂ€higkeit gesunken sein (Altersichtigkeit bzw. Presbyopie), vielleicht trĂ€gt auch Ihre reduzierte Sehkraft zu diesem Effekt bei. Die verringerte AkkomodationsfĂ€higkeit Ă€uĂert sich darin, daĂ Sie Ihr Sehvermögen weniger gut auf unterschiedlich entfernte GegenstĂ€nde anpassen können, was bei FernglĂ€sern nicht nur im Sinne unterschiedlicher AbstĂ€nde zu den Beobachtungsobjekten, sondern auch im Bezug auf die vorhandene Bildfeldwölbung Probleme bereiten kann (Ich bin 36 Jahre alt und benutze zur Wildbeobachtung gern das Victory 8x56 FL, aber die RandunschĂ€rfe bzw. die Bildfeldwölbung - besonders am dunklen Nachthimmel - nehme ich als extrem unangenehm wahr.). Zwar hat die gröĂere Austrittspupille eines lichtstarken Glases bzw. die gröĂere Bildhelligkeit einen negativen Einfluss auf die SchĂ€rfentiefe, welche jedoch bei geringeren VergröĂerungen deutlich besser ist (Herr Schön hat diese ZusammenhĂ€nge sehr gut im Forum erlĂ€utert. Nutzen Sie fĂŒr Details die Suchfunktion).
Das Bild im 7x42 ist also oft heller, immer ruhiger, zeigt einen gröĂeren Ausschnitt und hat darĂŒber hinaus eine höhrere SchĂ€rfentiefe als das Bild im 8x32.
Daher erscheint mir das 7x42 als sehr gut geeignetes Instrument, wenn Sie fĂŒr alle LichtverhĂ€ltnisse gewappnet sein wollen und nicht mehr ganz jung sind, aber trotzdem komfortabel beobachten möchten. Im Preis sollten kaum Unterschiede vorhanden sein. Die einzigen Nachteile im Vergleich zum 8x32 sind - wenn Ihnen die 7-fache VergröĂerung ausreicht - das höhere Gewicht und die gröĂeren Abmessungen, welche aber eigentlich nur auf anstrengenden Wanderungen oder extremen BeschrĂ€nkungen im PackmaĂ zum Tragen kommen.
Viele GrĂŒĂe und eine gute Nacht fĂŒr Ihre Entscheidung wĂŒnscht,
Jan MĂŒnzer