Hallo Herr Münzer,
in Sachen Randschärfe ist mein Victory 7x42 Ihrem hochgepriesenen Dekarem aber meilenweit voraus, auch mit größter Anstrengung kann ich nur einen Bereich von etwa 15% des Sehfeldes ( linear von der Mitte aus betrachtet ) erkennen, der nicht richtig scharf ist. Da schneidet das Dekarem aber deutlich schlechter ab. Wieso Sie als bekennender Freund optimaler Randschärfe ausgerechnet dieses Glas loben, kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen.
Um die m. E. unerhebliche Randunschärfe des Victory zu erkennen, muss ich meine Augäpfel schon recht stark in ungewohnte Winkel schwenken, was ich nicht tue. Es ist doch viel bequemer, das ganze, leichte Fernglas in die richtige Richtung zu schwenken und ein optimal scharf abgebildetes Objekt zu betrachten.
Übrigens bin ich lediglich Hobbyvogelkundler und -sterngucker, Ihre Anspielungen auf eventuelle jagdliche Ambitionen meinerseits liegen völlig daneben.
Natürlich ist es wichtig, dass der größte Teil des Sehfeldes scharf abgebildet wird. Eine Randunschärfe, die insgesamt ein Drittel oder gar die Hälfte des Sehfeldes betrifft, ist auch für mich völlig inakzeptabel. Aber bei einem Weitwinkelglas ist es mir lieber, wenn ich die äußersten paar Grad unscharf sehe, als wenn sie, wie bei den meisten Modellen, erst gar nicht zu sehen sind.
Eine letzte Anmerkung noch: Wenn es beim Gebrauch eines Fernglases darauf ankommt, möglichst schnell feine Details unter oft ungünstigen Bedingungen zu erkennen - typisches Beispiel ist die Vogelkunde - ist eine optimale Bildqualität auf der Achse das entscheidende Kriterium. Wer eher genussvoll die Landschaft betrachtet und dabei die Augen auch auf den Randbereich des Sehfeldes richtet, sollte auf eine optimale Randschärfe achten. Beides in Perfektion wird nicht möglich sein, für mich ist die Randabbildung im Zweifelsfall zweitrangig.
Mittenscharfe Grüße
Manfred Müllers
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.08 23:02.