Vor einiger Zeit gab es einen lesenswerten Disput in einem Astronomieforum
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forum.astronomie.de]
Es ging bei dieser Diskussion unter anderem um die Vor- und Nachteile des Porroprismensystems gegenüber dem Dachkantprinzip mit seinen Varianten. Damals hat man, neben einer gewissen Bewunderung für die dortigen virtuosen Überlegungen und Darlegungen, als Fazit mitbekommen, es sei doch wünschenswert, daß hochqualitative Porrogläser - wegen deren offenkundiger Kostengunst gegenüber optisch gleichrangigen Dachkantgläsern - nicht nur aus Japan (z.B. Nikon, Fujinon) importiert würden, sondern auch weiterhin in Europa hergestellt und sowohl dort wie auch weltweit verkauft werden könnten.
Ohne den vorgenannten Disput in Neuauflage provozieren zu wollen, sei folgende Frage gestellt: Gibt es seitdem (Anfang 2004) neue Tendenzen bei den dafür in Frage kommenden Herstellern? Oder ist das Porroprismenglas bis auf Restbestände wie Zeiss 7x50 und 15x60, oder Swarovskis diverse Habichte, bei den europäischen Spitzenherstellern ganz abgeschrieben worden (außer den doch etwas designproblematischen Lösungen von Docter)? Leica hat keines im Programm, Zeiss bietet noch das 7x50 als Marineglas an, das 15x60 leider schon nicht mehr. Wie geht es weiter?
Zusatzfrage: Was hat es mit dem so genannten Leica/Kern Militär Fernglas 8x30 für die Schweizer Armee auf sich? Ist oder war das eine Neuentwicklung, die nie den Weg ins Zivile fand? Gibt es solche militärischen Sonderentwicklungen auch noch von anderen Produzenten (außer Zeiss/Hensoldt, Steiner) und könnte man solche im Neuzustand überhaupt erwerben?
Dieter Textoris