Hallo Frank,
Deine Fragen wären im wesentlichen von Herrn Kuhn zu beantworten, aber zu einem Punkt kann und möchte auch ich etwas sagen: Die Transmissionkurven von Ferngläsern mit MC-Vergütungen laufen in dem hier betrachteten Bereich doch relativ glatt und keineswegs so stark zick-zack auf und ab, daß man von „Einbrüchen“ sprechen könnte und ohne daß dies einen nennenswerten Einfluß auf die als Mittelwert angegebenen Werte haben sollte. Stärkere Abweichungen sind allenfalls an den Rändern des vermessenen Wellenlängenbereichs zu erwarten, wo aber sowohl die Hellempfindlichkeitskurve V-Lambda für Tagessehen als auch die Kurve V'-Lambda fürs Nachsehen schon so stark abgefallen ist, daß diese Abweichungen den Mittelwert nicht mehr sonderlich beeinträchtigen.
Bei Ferngläsern mit Einschichtvergütung sieht es etwas anders aus, denn deren Reflexionskurven verlaufen schon etwas V-förmig (die Transmissionskurven also umgekehrt wie eine Bergkuppe). Herr Kuhn hat ja auch einige einfachere Ferngläser mit relativen Meßwerten um und unter 80% vermessen (also mit absoluten Transmissionwerten, die unter 75% oder gar unter 70% liegen müssen), bei denen es sich um Ferngläser mit Einschichtvergütung (oder bestenfalls Mehrschichtvergütung nur auf der Frontlinse, wo es wegen des verheißungsvollen Farbtons am besten aussieht, aber am wenigsten bringt) handeln dürfte. Vielleicht kann er uns sagen, um wieviel Prozentpunkte bei diesen Modellen die Kurven an den Bereichsenden gegenüber dem jeweiligen Mittenbereich abfallen (sagen wir mal, gegenüber dem Mittelwert von etwa ±10 nm beiderseits des Maximums, um nicht allein das möglicherweise sehr spitz ausgeprägte Maximum zu nehmen).
Walter E. Schön