Muss solch ein Glas mit 25 mm Objektivdurchmesser notwendigerweise soviel kosten wie ein 32er? Ich meine nein; dann würde natürlich jeder - trotz der 560 Gramm - das 32er nehmen, ist doch klar, bei den Vorzügen, die diese Fernglasreihe optisch hat. Außerdem sollten wir hier nicht auch noch die Preise über Gebühr hochreden.
Bis auf Nikon - HG haben alle Premiumhersteller 25 mm - Objektive bereits im Programm. Es ginge jetzt darum, mit etwas größeren Prismen, etwas größeren Gehäusen und z.B. mit 320 bis 350 Gramm Maximalgewicht (400 muss doch gar nicht sein, denke ich) ein Spitzen-Kompaktglas mit wenigstens über 55 (besser natürlich: 60) Grad SSW hin zu bekommen.
Wenn solch ein Taschenglas optischer Spitzenklasse - dann auch gleich mit LotuTec oder verwandt - nicht mehr als ca. 700 Euro (8-fach) bzw. 750.- (10-fach) kosten würde, dann würde ich mich für einen Kauf entscheiden. Die Frage wird sein, wieviele Käufer dann keine 32er mehr nehmen. Vielleicht würde aber (das wäre z.B. meine Denkweise) folgender Effekt eintreten: Für konzentrierte Beobachtung auf kurzen Wegen (Vögel, Jagd, Astro) 10 x 42 oder 10 x 50 (56) (oder eben auch 8-fach) und für längere Wanderungen 8 x 25 - also zwei Ferngläser in der Marktbreite statt heute "nur" einem 8 oder 10 x 32 (42). Man mag hier z.B. auch an Theater- und Konzertbesucher denken, die ein kleines, unauffälliges, weitwinkeliges Glas mit (noch) akzeptabler Lichtstärke, also mit deutlich über 2,5 mm AP mit dabei haben wollen. Das Thema wäre vielleicht mal eine Marktumfrage der Tophersteller wert.
Ich habe jetzt aus Zeitgründen nicht mehr nachgeschaut, aber ich erinnere mich, dass hier vor nicht allzu langer Zeit eine Diskussion lief, in deren Verlauf einer "unserer" Profis mal über die möglichen Sehwinkel und die erforderliche Prismengröße (-bauweise) beigetragen hat.
Frank Distel
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.08 18:38.