Leider habe ich mindestens bis Ende September keine Zeit, mich hier im Forum zu betätigten, und schon gar nicht in ausführlicherer Weise, die nötig wäre, um all den Unsinn, den Herr „konfokal" hier zusammenphantasiert hat, Punkt für Punkt für alle Leser deutlich zu machen.
Ich kann Herrn „konfokal“ nur an einer Stelle zustimmen, nämlich dort, wo er im dritten Satz seines zweiten Abastzes eingesteht (Zitat): „meine Kenntnisse sind sehr rudimentär“.
Anders ist nicht zu erklären, wie Herr „konfokal“ mit dem Kehrwert der Summe der Kehrwerte aller Einzelbrennweiten (also aus den in Dioptrien angegebenen Brechkräften) des Objektivs, Okulars und Auges eine Art von „Gesamtbrennweite“ errechnet! (Eine effektive Gesamtbrennweite könnte man sehr wohl errechnen, aber nicht so wie Herr „konfokal“, sondern durch Multiplikation der Brennweite des Auges mit dem Vergrößerungsfaktor des Fernglases, der beim 8x20 und 8x42 jeweils 8 und somit identisch ist, weshalb dann auch die effektiven Gesamtbrennweiten identisch sein müssen.)
Strenggenommen ist eine solche Berechnung korrekt nur bei unendlich dünnen Linsen, die unendlich kleine Abstände voneinander haben. Aber sie ist noch näherungsweise (d.h. bei nicht zu hohen Genauigkeitsansprüchen) anwendbar, wenn die Linsen dünn und ihre Abstände voneinander relativ zu den Brennweiten sehr klein sind *). Aber Objektiv und Okular haben einen sehr großen Abstand voneinander (er ist bei Fokussierung auf unendlich sogar gleich der Summe aus den Brennweiten von Objektiv und Okular, also keineswegs sehr klein gegen die Brennweiten, sondern sogar größer als diese)! Die Abstände sind sogar so groß, daß dazwischen eine reelle Abbildung erfolgt, und das Gesamtsystem ist afokal! Die von Herrn „konfokal” auf höchst krause Weise berechneten Gesamtbrennweiten von 22,2 mm bzw. 13,9 mm sind blanker Unsinn, und daß man aus Unsinn nicht weitere logische Schlüsse ziehen kann, denen zu vertrauen wäre, ist doch klar.
Aber nicht nur die Punkte 1 und 2 sind Schrott, sondern auch Punkt 3 (z.B. die mir unterstellte „Energiegewinnung aus kleinen Tuben“ oder die haarsträubende Berechnungsmethode, die zum Faktor 1,00053 für größeres Streulicht führen soll). Dazu müßte ich leider weiter ausholen, als mir aus den genannten Gründen derzeit möglich ist.
Mehr dazu nach der Photokina.
Nur noch eine Anmerkung zu den Anführungszeichen, zwischen die ich den Namen „konfokal” immer setze: Die Anführungszeichen benutze ich nur, weil „konfokal“ kein richtiger Name, sondern ein Pseudonym ist. Mit dem Versuch einer Beleidigung hat das nicht das Geringste zu tun!
Walter E. Schön
*) Nachtrag: Wie relevant bereits geringfügige Abstandsänderungen zwischen den Linsen für die resultierende Gesamtbrennweite sein können, zeigen ganz gewöhnliche Zoomobjektive. Ein Zoom besteht immer aus denselben Linsen mit immer denselben Einzelbrennweiten bzw. Einzelbrechkräften. Folglich müßte es, wenn die „Berechnung” von Herrn „konfokal” richtig wäre, immer dieselbe Gesamtbrennweite haben, egal welche Abstände die Linsen bzw. Linsengruppen untereinander haben. Aber sehen Sie sich doch mal das Objektiv der Digitalkamera Panasonic Lumix DMC FZ18 an: Dieses Zoom läßt sich allein durch Abstandsänderungen der Linsen(gruppen) auf alle Brennweiten zwischen 4,6 mm und 82,8 mm (oder KB-äquivalent zwischen 28 mm und 504 mm) einstellen. Ja, ja, Herr „konfokal”, Sie müssen noch sehr viel lernen, bevor Sie hier den großen Zampano spielen können.