20. Oktober 2008 12:42
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Im Gegenteil, einer ihrer größten Nachteile war die deutliche Bildfeldwörbung. Bekanntlich hat Herr Zörkendörfer diese Telyte auch an Mittelformatkameras wie z.B. die Mamiya 645 adaptiert (genau so eine Kombination besaß ich mal vor ca.25 Jahren!), und da war die Bildfeldwölbung wegen des größeren genutzten Bildfeldes noch viel schlimmer zu sehen. Bei Wildtieraufnahmen, für welche diese Telyte oft eingesetzt wurden, war das kaum ein Problem, weil das Tier in der Regel in der Bildmitte stand und die Umgebung wegen anderer (meistens weiterer) Entfernung ohnehin mehr oder weniger unscharf war. Aber wenn man mit einem Telyt z.B. Architektur fotografieren wollte, wirkte sich die Bildfeldwölbung sehr störend aus.
Nebenbei: „Element“ bedeutet bei optischen Systemen die kleinste optische Einheit, also eine Einzellinse. Zwei (oder auch mehr) verkittete Linsen bilden kein Element, sondern eine Gruppe (bzw. ein Glied). Da das 400-mm- und das 560-mm-Telyt jeweils ein verkitteter zweilinsiger Achromat war, bestand das optische System zwar aus nur einer Gruppe, aber aus zwei Elementen! Das 800-mm-Telyt war ein dreilinsiger verkitteter Achromat, also ein langbrennweitiges Objektiv aus drei Elementen in einer Gruppe.
Walter E. Schön