Hallo Hr. Eberhard
Ihre Meinung in allen Ehren, aber ich sehe das völlig anders.
Swarovski hat ein neues Fernglas vorgestellt, welches erstmalig auch im Randbereich eine gute Schärfe zeigt. Erreicht wurde dies durch eine entsprechende Bildfeldebnungslinse, die die üblicherweise vorhandene Bildfeldwölbung ausgleicht.
Nun kann man die Optik so gestalten, dass das Glas verzeichnungsfrei ist, gerade Linien bleiben dann auch am Bildfeldrand völlig gerade. Dann handelt man sich aber zwangsläufig einen ausgeprägten Globuseffekt ein, beim Herumschwenken hat der Beobachter den Eindruck, er schaut auf eine Kugeloberfläche. Dies ist für viele Beobachter sehr unangenehm, einigen wird dabei sogar regelrecht schwindelig.
Die "Bananen" zeigen sich doch nur, wenn eine gerade Struktur - also in der Regel Teil eines Bauwerks oder technischen Gebildes - im Randbereich des Sehfeldes betrachtet wird, eine Situation, die nicht gerade häufig ist.
Tatsache ist, dass Swarovski einen Großteil seiner Ferngläser an Jäger, Naturbeobachter und vor allem Ornithologen verkauft. Diese Käufergruppe bemerkt die Verzeichnung überhaupt nicht, sie ist aber sicherlich nicht bereit, für ein "schwindelerregendes" Fernglas viel Geld auszugeben.
Die wenigen EL-Käufer unter den Architekten, Ingenieuren und Bildästheten werden jedenfalls zum Ausgleich nicht für gute Verkaufzahlen sorgen können, wenn die bisherige Hauptklientel wegbricht.
Gruß
Manfred Müllers
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.11.08 19:12.