Versprödung, Ausbleichen, etc. von Kunststoffen durch Sonnen- oder Tageslicht und andere witterungsbedingte Einflüsse ist Ihnen noch nie aufgefallen? Wenn Sie das Thema interessiert, lesen Sie doch ein bisschen darüber nach, dann erfahren Sie schnell, dass der natürliche UV-Licht-Anteil die Kohlenstoffbindungen in Kunststoffen aufknackt. Der Prozess ist dynamisch, zum Teil auch reversibel, die Polymerstrukturen werden jedenfalls im Laufe der Zeit umgebaut. Und was den Handschweiß angeht, schauen Sie sich mal die oft leicht matte Struktur einer neuen Kunststofffernbedienung an und vergleichen Sie sie mit der glatten, glänzenden Oberfläche nach einigen Monaten Benutzung: das ist kein Hautfett, das Sie abwischen könnten, sondern minimaler Materialabtrag und Materialumbau.
Im Übrigen habe ich nicht Gas- mit Wasserflaschen verglichen, sondern veranschaulicht, weshalb man bei den einen keinen Kunststoff einsetzen kann, bei den anderen aber schon, weil dort der Nachteil geringerer Gasdichtigkeit für die kurze Anwendungsdauer keine so große Rolle spielt, selbst wenn Glas besser ist. (Von den Hormonmimetika, die als Weichmacher aus dem Kunststoff in die Getränke diffundieren mal zu schweigen, vielleicht lesen Sie über deren verweiblichende Wirkung mal woanders nach).
Auch Metalle altern. Aber anders, und wie einige uralte Ferngläser zeigen, bezogen auf deren Lebensdauer offenbar recht langsam. Wie es mit den modernen Materialien im Fernglasbau aussieht wird die Zukunft zeigen. So vermeintlich vorteilhaft wie uns Herr Maroni (-Zeissoni?) erzählen will können sie noch gar nicht sein, sonst würden längst alle Hersteller auf diese Linie einschwenken. Tun sie aber nicht, und das ist wahrscheinlich gegenwärtig auch besser so.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.06.09 14:14.