Hallo Holger,
es war nicht meine Absicht Argumente von 'konfokal' 'in den Dreck zu ziehen', wie Sie es ausdrücken, und ich denke, ich habe es auch nicht getan. Durch Ihre Anschuldigung fühle ich mich nicht beleidigt und ich bin Ihnen deswegen auch nicht böse. Leider muß ich ähnliches Verhalten viel zu oft im Alltag beobachten. Das stumpft vielleicht ein bißchen ab. Es scheint wohl der Geist der Zeit zu sein, dem sich auch das für alle offene Jülich-Forum nicht ganz entziehen kann.
Klar darf jeder seine persönliche Meinung, sein Wissen und seine Geisteshaltung, kurzum alle Facetten seiner Individualität, hier einbringen und dabei anonym bleiben. Problematisch wird es m.E. nur, wenn man ganz persönliche Vermutungen - mit fachlichen Argumenten vermengt - zu öffentlichen Behauptungen macht, ohne auf Quellen, aussagefähige Daten, oder überhaupt die technische Relevanz der vorgetragenen Kenntnisse im Bezug auf die diskutierte Problematik verweisen zu wollen oder zu können. Wer also in dieser Form ein negatives Urteil über die Eignung der Kunststoffgehäuse von Victory FL Ferngläsern abgeben zu können meint, und wer dabei die Verunsicherung von Nutzern und potentiellen Käufern, geschäftsschädigende Konsequenzen für Zeiss-Fachhändler und die Rufschädigung des Herstellers wissentlich in Kauf nimmt, sollte dafür auch geradestehen. Rein rechtlich müßte er dies ab einem gewissen Punkt auch. Wer denkt, er wäre im Netz wirklich anonym unterwegs, sollte sich mal mit der Thematik - nicht nur im Bezug auf die Tätigkeit staatlicher Dienste - auseinandersetzen. Ich wundere mich nur, wer immer noch alles Google benutzt...
Ihre Kunststoff-Laufrollen-Erfahrungen in Ehren, aber was sagt sie im Bezug auf die Gehäuse aus. Ja, Sie wollten zeigen, daß Hersteller nicht unfehlbar sind. Nun gut. Ich habe beruflich seltener mit Kunststoffen, häufiger mit speziellen metallischen Legierungen und keramischen Werkstoffen zu tun, einschließlich ihrer Herstellung, Bearbeitung, Qualitätskontrolle, langjähriger Bewertung ihrer Einsatzeignung und der zugrundeliegenden Auslegungs- und Gestaltungsprinzipien. Nehmen wir mal metallische Werkstoffe, mit denen wir doch viel mehr Erfahrung haben. Auch wenn nun schon Schwimmbaddächer einstürzten, Passagierschiffe sanken, Flugzeugrümpfe rissen, oder Tragflächen barsten, ist das für mich doch kein Argument dafür, daß Dick van den Bergs Leica Trinovid 8x32 BN wegen seines technisch nicht absolut gasdichten Aluminiumdruckgußgehäuses an der salzhaltigen Nordseeluft undicht wurde, wie er selbst ja bereits schrieb, und daß Leica deswegen unzureichende Erfahrung mit dem Werkstoff hätte.
Also, nichts in den Dreck ziehen, aber auch nicht damit werfen - bitte.
Grüße,
Jan Münzer