Sie kennen doch den Spruch, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wenn man lange genug im Geschäft ist und eine strikte Kostenkontrolle hat, dann kann man garnicht anders als Garantiefälle zu minimieren. Ein unzufriedener Kunde, der einen Schaden reklamiert ist in jedem Fall teurer als eine Eingangskontrolle, die zumindest einen Teil der Reklamationen vor der Auslieferung erkennt und retourniert.
Der Eintauchtest wurde eingeführt, als einer unserer Kunden in seinem Premiumglas einen massiven Wassereinbruch erleben mußte und zwar nicht bei Tauchversuchen, sondern bei Regen. es blieb nicht bei etwas Beschlag, da schwappte Wasser.
Der Grund war eine fehlerhaft montierte Dichtung, die aus mir unbekannter Weise die Endkontrolle überstanden hat.
Also kommen alle Kowa, Leica, Swarovski und Zeiss für ein paar Sekunden unter Wasser. Undichtigkeiten sieht man dann nach einiger Zeit durch Beschlagen. genauso gehen wir mit den Apex Pro von Vixen vor, nicht jedoch mit den preiswerteren Modellen.
Wenn ich mich richtig erinnere sind auf diese Weise 2 weitere Ferngläser gefunden und retourniert worden.
Mit einer Faserlichtquelle werden die Tuben auf Partikel und Verschmutzungen überprüft. Die Verschmutzungen sollten wir alle erkennen und soweit relevant werden auch diese retourniert, die Partikel können eventuell wandern, da würde ich nicht garantieren.
Wir testen die Gängigkeit von Trieb, Drehaugenmuscheln und Brücke.
Wir testen die Nullmarkierung beim Dioptrienausgleich, wobei leichte Abweichungen toleriert werden.
Wir überprüfen Seriennummern auf dem Produkt und auf der Garantiekarte.
Am Siemensstern und an einer uns bekannten Struktur wird die optische Qualität geprüft.
Es wird die meisten Leser überraschen, dass die wenigsten Beanstandungen die Optik selber betreffen, hier hat sich mit der Einführung der Schleifautomaten eine sehr homogene Qualität eingestellt, größere, seltene Abweichungen sind der Endmontage anzulasten.
Werner Jülich