Nein, ich verstehe es wirklich nicht. Ein Premiumhersteller wird immer eine Form der Zwischenprüfung oder Ausgangskontrolle haben. Entscheidend ist, nicht nur für die Auslieferungsqualität, sondern eben auch für seine direkten und indirekten Kosten, welche Prüffrequenz und Prüfschärfe angesetzt wird. Der Hersteller und seine Mitarbeiter werden ein Interesse daran haben, keine Fehler bis zum Kunden gelangen zu lassen, ausser, der Hersteller entscheidet sich zum Sparen, vielleicht auch aufgrund des Preisdrucks, den Abnehmer ausüben, oder die Kunden am Markt. Wenn der Hersteller aber eine ordentliche Kontrolle in seinen Abgabepreis einkalkuliert und somit vorschreibt, diese aber nun aufgrund einer schlechten Prüfvorschrift, unzureichender Prüfmittel, oder aufgrund von Mitarbeiterfehlern nicht ordentlich umgesetzt wird, ist es doch wohl richtig, die Ware zu reklamieren. Das nimmt Herr Jülich dann den Kunden ab, die bei ihm mehr bezahlen als beim Internet-Händler, aber dafür auch ihre Ruhe und ungeteilte Freude am Produkt haben. Vielleicht schicken wirklich etwas weniger sehr preisbewußte Käufer ihre Gläser wegen Auffälligkeiten zum Hersteller, die ein gewissenhafter Händler zurückgewiesen hätte, oder sie finden die Fehler selbst gar nicht erst. Es gibt mit Sicherheit aber auch Kunden, die vom Händler beruhigt werden, oder wo dort etwas nachgebessert wird und deren Reklamationen somit den Hersteller nicht direkt belasten.
Also: Was ist damit nicht in Ordnung, wenn ein Händler ein schlechtes Glas zurückschickt? Warum soll es besser sein(und für wen eigentlich) wenn der Kunde selbst reklamieren muß? Warum ist es falsch einen Fehler zu reklamieren? Wie und warum sollte sich ein Herstellermitarbeiter rächen? Bei wem? Beim Jülich, der gleich wieder zurückschickt? Was muß der Kunde dabei ausbaden?
Ich lerne gern dazu, aber in diesem Fall verstehe ich den Stoff noch nicht. Vielleicht möchten Sie mir noch einmal auf die Sprünge helfen?
Jan Münzer