Zitat (erster Satz unter dem Titel „Verzeichnung und Globuseffekt“, daher darauf bezogen:
„Beide sind untrennbar miteinander gekoppelt.
Zitatende.
Das stimmt nicht. Der sog. „Globuseffekt“ hat seine Ursache in einer beim Schwenken des Fernglases anders erfolgenden Bewegung der Bildpunkte auf den in Bewegungsrichtung einander gegenüberliegenden Seiten, als aufgrund von Seherfahrung aus der scheinbaren Betrachtungsentfernung (= tatsächliche Entfernung geteilt durch Vergrößerung) zu erwarten wäre. Das hat zunächst überhaupt nichts mit Verzeichnung zu tun.
Nun kann aber mittels einer bestimmten kissenförmigen Verzeichnung der Randbereich des Sehfeldes so „aufgebläht“ werden, daß dort die pro Zeiteinheit von den sich verschiebenden Bildpunkten zurückgelegten Strecken annähernd so vergrößert werden, daß die resultierende Verschiebegeschwindigkeit wieder der Erwartung entspricht. Deshalb eignet sich eine solche kissenförmige Verzeichnung dazu, den von manchen Beobachtern als störend empfundenen sog. „Globuseffekt“ so stark abzuschwächen, daß er nicht mehr störend wahrgenommen werden kann.
Aus dieser Wirkung darauf zu schließen, „Globuseffekt“ und „Verzeichnung“ seinen untrennbar miteinander gekoppelt, ist unlogisch und daher unwissenschaftlich, und wenn das dann noch mit ein paar wissenschaftlich anmutenden oder teils auch wissenschaftlichen Zutaten angereichert wird, dann darf das mit Fug und Recht als pseudowissenschaftlich bezeichnet werden, auch wenn Herr Schauerte anderer Meinung ist und es für eine Beleidigung hält (schade, daß Sie, Herr Schauerte, nicht Galilei darüber aufklären konnten, daß auch er seine Diskussionsgegner fortlaufend beleidigt hat).
Um auch Herrn Schauerte, der offenbar die logischen Fehler und falschen Annahmen im Merlitzschen Erklärungsversuch noch nicht erkannt hat, wenigstens den obengenannten Kritikpunkt (der aber nur einer von mehreren ist, auf die ich an dieser Stelle gar nicht eingehen will) zu veranschaulichen, möchte ich ein analoges Beispiel nennen, das auch jeder Nicht-Mathematiker und Nicht-Naturwissenschaftler verstehen sollte, sofern er logisch denken kann:
Bekanntlich kann ein Rollstuhl jemandem, der sich ein Bein gebrochen hat, dazu verhelfen, sich wieder innerhalb seiner Umgebung fortzubewegen. Kann man daraus schließen, Rollstuhl und Bewegungsunfähigkeit (bei „kaputtem Bein“) seien untrennbar miteinander verknüft, so wie die Abhilfemaßnahme „Verzeichnung“ mit dem Symptom „Globuseffekt“ angeblich verknüpft sei?
Oder gar noch gewagter: Ein fehlender Rollstuhl (fehlende Verzeichnung) sei die Ursache der Bewegungsunfähigkeit (Globuseffekt) oder womöglich gar Ursache des Beinbruchs?
Richtig ist: Eine Bewegungsunfähigkeit (Globuseffekt) kann trotz zur Abhilfe geeigneten Rollstuhls (Verzeichnung) auch eine ganz andere Ursache haben, nämlich z.B. einen Beinbruch (zu langsame Verschiebegeschwindigkeit der Bildpunkte im Randbereich).
Ich klinke mich nach dieser letzten Anmerkung aus der weiteren Diskussion zum sog. „Globuseffekt“ aus, denn ich habe bereits alles gesagt, was zu seiner richtigen Erklärung nötig ist, und ich habe auch genügend Fehler in den Annahmen und Schlußfolgerungen von Herrn Merlitz aufgedeckt, die seine Mutmaßung als falsch entlarven (bekanntlich würde sogar schon der Nachweis eines einzigen fundamentalen Fehlers genügen, um ein darauf aufgebautes Konstrukt zum Einsturz zu bringen oder zumindest in Frage zu stellen).
Ich habe bei der Erklärung des sog. „Globuseffekts“ bewußt auf die entsprechenden mathematischen Berechnungen verzichtet, um einerseits die Mehrzahl der nicht mathematisch versierten Leser nicht zu überfordern und um mir andererseits wenigstens einen interessanten Rest der Erklärung für mein Fernglasbuch aufzuheben. Dennoch sind meine Angaben konkret genug, daß jeder mit Geometrie- und Trigonometriekenntnissen (Mittel-/Oberstufen-Schulstoff) diese Berechnungen ausführen können sollte. Ich traue diese Fähigkeit auch Herrn Merlitz zu, glaube aber nicht daran, daß er die Durchrechnung versuchen wird.
Diese gar nicht schwierige Berechnung liefert übrigens exakt den Verzeichnungsverlauf, der in Schwenkrichtig über den Sehfelddurchmesser nötig wäre, um den Globuseffekt nicht nur abzuschwächen, sondern völlig zu beseitigen. Die von Herrn Merlitz gemäß diesem, sich auf sein Erklärungsmodell beziehenden Zitat
„Ausserdem ist es quantitativ: Es trifft Aussagen darüber, wieviel Verzeichnung man braucht, um den Globuseffekt zu eliminieren.“
(ausschließlich?) für sein Erklärungsmodell in Anspruch genommene Eigenschaft kann demzufolge auch ich für mein Erklärungsmodell reklamieren.
Ab sofort überlasse ich die weitere Diskussion allen anderen Forumsteilnehmern, und ich werde mich auch dann nicht mehr dazu äußern, wenn die von mir kritisierten Fehler wiederholt oder neue Falschaussagen gemacht werden. Mir ist meine Zeit zu schade, mit meinen Erklärungen gegen eine Wand aus Ignoranz zu laufen.
Ich wünsche außerdem, künftig nicht mehr mit „Walter“ angesprochen zu werden, sondern mit „Herr Schön“, und ich weise darauf hin, daß die von mir verlangte Entschuldigung für den absurden Vorwurf „Stasi-Methoden“ immer noch aussteht. Vielleicht kann Herr Schauerte sich auch mal diesem Fall mit seinen juristischen Kenntnissen widmen (Näheres kann er hier [
www.juelich-bonn.com] nachzulesen).
Walter E. Schön