1. Zitat:
„Heute morgen hatte ich eine Email in meiner Mailbox. Der junge Mann schrieb mir etwas von der Art: "Oh wow, Sie sind Professor! Ich dachte immer, Herr Schön sei der Professor, und Sie - naja - Student oder so.."
Antwort:
Diese hier bekundete Ehrfurcht des jungen Mannes hat Ihre Augen sicher zum Glänzen gebracht; ich gönne Ihnen das danach erlebte Glückgefühl. Aber haben Sie mal nachgedacht, warum der junge Mann mich für den Professor und Sie für einen Studenten (oder so) gehalten hat? Vielleicht, weil Sie immer die viel klügeren Beiträge im Forum geschrieben haben?
2. Zitat:
„Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich habe den Fehler gemacht, Herrn Schön gewähren zu lassen, sich austoben zu lassen.“
Antwort:
Es steht Ihnen nicht zu, mir vorzuschreiben, was ich tue; insofern kann man es nicht einen Fehler nennen, wenn Sie mich „gewähren lassen“ (welche Gnade ich da doch genoß und mir ihrer gar nicht bewußt war!). Sie irren aber mit der Behauptung, ich hätte mich hier „ausgetobt“, übrigens eine Vokabel, von der ich meine, daß Sie besser zu einem wilden Pferd oder Hund paßt. Ich habe hier eine sehr große Zahl inhaltsreicher Beiträge geschrieben, ungezählte Fragen beantwortet, falsche Ansichten korrigiert und manches Neue mitgeteilt. Dafür gäbe es bessere Bezeichnungen als „austoben“.
3. Zitat:
„Walter E. Schön redet im Brustton der Überzeugung von wissenschaftlich korrekter Argumentation.“
Antwort:
Ich habe nicht nur „von wissenschaftlich korrekter Argumentation“ gesprochen, sondern wissenschaftlich korrekt argumentiert, und zwar indem ich mehrere der in Ihrem Erklärungsversuch enthaltene Fehler konkret benannt habe, worauf Sie aber NIE eingegangen sind. In nicht einer einzigen Antwort konnte ich entkräftende Argumente zu meinen Hinweisen auf Fehler lesen, z.B. kein Wort dazu, daß Ihre Darstellung unberücksichtigt läßt, daß der sog. „Globuseffekt“ nur beim Schwenken und nicht bei stillstehendem Fernglas auftritt, es sich also um einen auf dynamischen Vorgängen basierenden Effekt handelt. Meine Erklärung beschreibt exakt, was da beim Bewegen passiert und warum es beim Beobachter den Eindruck eines auf einer gewölbten Fläche abrollenden Motivs erzeugt. Ein zweiter Einwand von mir war, daß die Schwenkrichtung, durch die zugleich die scheinbare Rotationsachse als dazu rechtwinklig festgelegt wird, in Ihrem Gedankengebäude unberücksichtigt bleibt und statt dessen alle Effekte im Bild als zentralsymmetrisch angenommen werden. Auch dazu kam NIE eine Antwort. Ich könnte weitere Einwände nennen, aber das führte hier zu weit. Jedenfalls ist nie eines meiner Gegenargumente entkäftet worden, und umgekehrt haben Sie mir bisher keinen einzigen Fehler in meiner Darstellung benennen können.
Ich frage nun: Ist es wissenschaftlicher, ...
a) so wie Sie es tun, jemandem vorzuwerfen, seine Erklärung sei falsch, ohne aber auch nur einen einzigen Kritikpunkt konkret zu benennen und zu begründen, sowie selbst bei Einwänden und Gegenargumenten grundsätzlich zu schweigen oder bestenfalls mit einem Hinweis darauf zu reagieren, daß diese Einwände doch nur von einem (wohl nicht ernstzunehmenden?) Journalisten kommen, während andererseits der (selbstverständlich hundertmal glaubwürdigere) Herr Professor persönlich ... oder
b) so wie ich es tat, den Vorwurf einer falschen These mit der Benennung ganz konkreter Fehler zu verbinden?
4. Zitat:
„Man stelle sich aber mal einen wissenschaftlichen Kongress vor, und der Redner hält seine Rede, die anwesenden Leute hören zu, und am Ende verkündet der Redner:
,So, wer es jetzt immer noch nicht kapiert hat, daß das pseudiwissenschaftliche „Paper“ von ... nicht ins Intenet, sondern in den Papierkorb gehört und meine Erklärung die einzig richtige ist, dem kann ich nicht mehr helfen‘“
Antwort:
Dieses Forum ist kein wissenschaftlicher Kongreß, und sowohl das Publikum als auch die Themen als auch der Umgangston sind hier gewiß anders und nicht vergleichbar. Wer hier nur Formulierungen zuließe, die für wissenschaftliche Kongresse verwendbar wären, müßte wohl 99% aller bisherigen Beiträge löschen.
Ferner bitte ich darum, mein oben auszugsweise zitiertes Urteil über Ihre Darstellung des sog. „Globuseffekts“ auch unter dem Gesichtspunkt zu sehen, daß ich mich zuvor in vielen Beiträgen immer wieder bemühte, Ihre Fehler zu benennen, aber einfach keine vernünftige Reaktion erfolgte, wie sie dem von Ihnen reklamierten wissenschaftlichen Disput entsprochen hätte. Damit mir niemand vorwerfen kann, ich würde übertreiben, verweise ich auf ein nur kurz zurückliegendes Beispiel: In diesem Beitrag [
www.juelich-bonn.com] kritisierte ich vier Aussagen von Holger Merlitz und begründete jeden einzelnen Einwand ausführlich genug, um einen intelligenten, mit dem Thema vertrauten Menschen überzeugen zu können. Holger Merlitz antwortete darauf mit seinen mir gegenüber üblichen Argumenten, nämlich keinen: [
www.juelich-bonn.com]
5. Zitat:
„Interessant ist, dass Herr Schön auch keinerlei stichhaltige Studien vorzeigen kann. Das begründet er auch:
,Ich würde ja gern auf Literatur zu diesem Thema verweisen, aber ich kenne leider keine, die richtig wäre. In allen meinen Fachbüchern, die sich irgendwie mit Optik, mit Physiologie oder mit Wahrnehmungspsychologie befassen, kommt der „Globuseffekt“ nicht vor. Deshalb habe ich – wie das so meine Art ist – einfach selbst intensiv darüber nachgedacht und so meine eigene Erklärung des „Globuseffekt“ gefunden ..‘“
Antwort:
Es ist nicht meine Schuld und darum mir nicht vorzuwerfen, daß es keine Publikationen mit Erklärungen des sog. „Globuseffekts“ gibt (oder zumindest mir keine bekannt sind). Aber zur Begründung meiner Einwände gegen die Erklärungen von Holger Merlitz oder zur Begründung meiner Erklärung ist das auch keinesfalls notwendig – wir beide, Holger Merlitz und ich – haben uns hier offenbar auf Neuland begeben, und daher müssen wir selbst die Argumente pro und kontra liefern. Diesbezüglich habe ich sehr wohl meine Hausaufgaben gemacht, nämlich einerseits genügend Fehler im Konstrukt von Holger Merlitz genannt und begründet sowie in meiner Beschreibung die wesentlichen Faktoren, die zum Eindruck einer rotierenden gewölbten Bildfläche beim Schwenken des Fernglases führen, genannt und so beschrieben, daß wahrscheinlich die meisten Leser dieses Forums selbst ohne spezielle mathematische oder physikalische Kenntnisse alles im Prinzip nachvollziehen können und daß den mathematisch Versierten anhand dieser Beschreibung auch die mathematische Durchrechnung mit relativ einfachen Mitteln (Schul-Geometrie und -Trigonometrie sowie einfache algebraische Umformungen) möglich ist. Die vollständige mathematische Beschreibung habe ich mir bewußt für mein Buch aufgehoben. Holger Merlitz dagegen hat keinen meiner Einwände entkräftet, in der Regel noch nicht einmal darauf reagiert, außer neuerdings mit Hinweisen auf „hie Professor“ und „da Journalist“. Herr Schauerte hat ihm daraufhin ein zusätzliches „f“ verliehen und ihn zum „Proffessor“ befördert.
In einem neueren Beitrag [
www.juelich-bonn.com] hat Holger Merlitz die Vermutung geäußert, meine Beschreibung könne evtl. als ein Grenzfall seines Modells betrachtet werden. Dem widerspreche ich. Mein Modell geht von einem ganz anderen Ansatz aus (dynamischer Vorgang, Beschreibung dessen, was beim Schwenken mit dem virtuellen Bild im Fernglas passiert, Vergleich der Bildpunktverschiebungen ohne und mit Fernglas sowie bei unterschiedlichen Vergrößerungen usw.), während Holger Merlitz die Wahrnehmung von geraden und verbogenen Linien erörtert und dabei den Wahrnehmungsunterschied zwischen stillstehendem und geschwenktem Fernglas ignoriert. Holger Merlitz stützt seine Vermutung vor allem oder gar allein darauf, daß sowohl in seinem Modell als auch in meinem der Faktor n/cos² gamma vorkommt. War das vielleicht eine wissenschaftliche Schlußfolgerung? Nein! dieser Faktor ergibt sich lediglich bei der Umrechnung von Winkeln in Strecken bei kartesische Koordinaten,. Das braucht man zwar auch bei der Berechnung in meinem Modell, doch sind die eigentlichen Probleme nicht damit, sondern mit ganz anderen Überlegungen bzw. Berechnungen innerhalb meines Modells zu lösen. Mein Modell erklärt keinen Grenzfall, sondern den realen Vorgang beim Schwenken jedes beliebigen unverzeichnenden Fernglases. Die Endergebnisse von Herrn Merlitz und mir sind (selbst bei Reduzierung seines Modells auf den von ihm genannten Grenzfall) deshalb auch sehr verschieden!
6. Zitat:
„Herr Schön hat sich so seine eigenen Gedanken gemacht, und ist zu dem Resultat gekommen, dass die Arbeit eines Wissenschaftlers, die in einem angesehenen Journal inklusive Begutachtung veröffentlicht ist, und die auf den dort zitierten Arbeiten anderer Wissenschaftler aufbaut, ein pseudowissenschaftliches Geschwätz sei.“
Antwort:
Es ist richtig, daß ich mir meine eigenen Gedanken gemacht habe und zum Schluß gekommen bin, daß die Erklärung des sog. „Globuseffekts“ von Herrn Merlitz falsch ist. Auch angesehene Journale haben schon mehr als einmal Arbeiten abgedruckt, die sich später als schlecht oder falsch erwiesen. Zwar kann die Veröffentlichung einer Arbeit in einem renommierten Fachjournal dem Nichtfachmann eine gewisse Orientierung gegen und zu hoher Glaubwürdigkeit verhelfen, aber sie ist noch kein Beweis für Richtigkeit. Wenn jemand in einem solchen veröffentlichten Werk Fehler findet und nachweist, dann ist der Hinweis auf die Seriosität der Journals nicht ausreichend, um die Einwände zu entkräften. Dazu wären überzeugende Gegenargumente nötig (jedenfalls stelle ich kleiner Journalist mir nur so wissenschaftlich korrekte Vorgehensweise vor). Wegen der festgestellten und von mir zum Teil genau benannten Fehler (es kann sein, daß ich weitere Fehler nennen könnte, wenn mir die Zeit nicht zu schade wäre, nach weiteren zu suchen – aber es genügen ja schon einige fundamentale Fehler, um die gesamte Erklärung fragwürdig zu machen!) innerhalb eines sehr wissenschaftlich erscheinenden Gesamtwerks, habe ich dieses „pseudowissenschaftlich“ genannt. Wie schon in meiner Antwort an Herrn Schauerte geschrieben, bedeutet das Präfix „pseudo“ soviel wie „scheinbar (aber doch nicht richtig)“, „irreführend“, „falsch“. Was ist daran zu kritisieren, wenn ich ein sich „wissenschaftlich“ gebendes Werk (Herr Merlitz hat diesen Anspruch inzwischen mehrfach bestätigt), dem ich fundamentale Fehler nachweisen kann, dann als „pseudowissenschaftlich“ bezeichne? Falsch hingegen hat Herr Merlitz gehandelt, wenn er behauptet, ich hätte sein Werk als pseudowissenschaftliches „Geschwätz“ bezeichnet. Die Bezeichnung „Geschwätz“ möge er mir in meinen Beiträgen bitte mal zeigen! Er wird sie nicht finden. Aber für Herrn Merlitz gelten wohl andere Maßstäbe, der darf das behaupten.
7. Zitat:
„Herr Schauerte hat Recht: Es handelt sich hier schlicht um eine Beleidigung. Nicht so sehr um eine Beleidigung meiner Person, sondern um eine Beleidigung der Wissenschaft, und der Wissenschaftlichkeit, die Herr Schön sich selbst anmasst. “
Antwort:
Vorab: Es ist ein beträchtlicher Unterschied, ob jemand für sich etwas reklamiert oder ob er es sich anmaßt. Es scheint, als sei Ihnen dieser Unterschied unbekannt. Oder sollte „anmasst“ mit ss statt ß von „Masse“ abgeleitet sein und eine andere, mir nicht geläufige Bedeutung haben?
Zu diesem letzten Zitat möchte ich keine Stellungnahme abgeben. Vielmehr möge sich jeder Leser selbst klar darüber werden, wer hier wen beleidigt hat und wer mit wissenschaftlichen bzw. unwissenschaftlichen Methoden gearbeitet hat. Ich werde mich jetzt nicht nur aus dieser Diskussion zurückziehen und kann abwarten, bis sich eines Tages mit 100%iger Sicherheit zeigen wird, daß meine Darstellung des Zustandekommens des Zylindereffekts (vulgo „Globuseffekts“) richtig ist, daß die beobachtbare Erscheinung ein um eine zur Schwenkrichtung rechtwinklige Achse rotierender Zylinder (von dem man jedoch nur einen kreisrunden Ausschnitt sieht) und nicht eine Kugel (Globus) ist und welche strenggenommen nur in Schwenkrichtung nötige positive Verzeichnung den Zylindereffekt vollständig beseitigen kann, und daß im Falle einer solchen nicht rotationssymmetrischen Verzeichnung trotz Aufhebung des Zylindereffekts sogar senkrechte und waagerechte Linien im Bild gerade blieben.
Ich werde mich zu gegebener Zeit wieder zurückmelden und dann meine Genugtuung darüber äußern, daß sich die Fachwelt nun wieder einig ist über das Zustandekommen des Zylindereffekts, auch wenn das „gemeine Volk“ wohl beim altvertrauten Begriff „Globuseffekt“ bleiben wird. Ich wette darauf!
Walter E. Schön