Hallo Herr van den Berg,
Sie haben schon wieder gut aufgepasst und meine Rechtschreibfehler bemerkt. Ich war etwas müde (und nebenher in Gedanken bei einer Antwort an Herrn Fritzen, die ich zum Glück nochmal überschlafen habe). Wie gut, dass Sie sich in Sachen Kommata noch nicht so genau auskennen, mit denen stehe ich noch viel mehr auf Kriegsfuß! Ich muß Sie um Nachsicht bitten, denn ich bin leider ein Opfer der im großen und ganzen (falsch, im Großen und Ganzen, oder?) ziemlich idiotischen Rechtschreibreform.
Diese Reform und manche andere ist ein Lehrstück dafür, wie eine Handvoll Leute zweifelhafter Kompetenz oder schwachen Charakters sich unmerklich von geschicktem merkantilen Lobbyismus verführen lässt und in vorgeblich oder vermeintlich bester Absicht einer unmündigen Mehrheit deren Interessen aufzwingen kann. Im Ergebnis wird die Mehrheit beraubt, sei es finanziell, sei es intellektuell und für dieses Spielchen werden ehrenwerte skrupellose Herren hoch bezahlt. Wenn man die von der Privatwirtschaft betriebene und von der Politik in Kauf genommene Demontage des deutschen Renten- oder Gesundheitssystems betrachtet, kann einem schwarz vor Augen werden. Worum es auch geht, das Spiel mit der Angst (vor Armut, Krankheit, Tod, Rechtschreibfehlern oder Kontrastverlust von Glaslinsen) ist stets ein mächtiges Werkzeug.
Deshalb endige ich meine kleine Predigt in diesen Ostertagen mit einem beherzten
Fürchtet Euch nicht!