… der aber ausdrücklich nicht an Herrn Schön gerichtet ist!
Hallo Herr Streib,
entschuldigen Sie meine mißverständliche Formulierung, die so klingt als hätten Sie nicht das gleiche erkannt wie ich. Das war von mir nicht beabsichtigt! Ich denke wir sind uns einig über unseren Standpunkt bezüglich einer horizontal verkippten Achse, die dabei entweder parallel zur Tubusachsenebene oder in dieser selbst so verdreht wäre, dass bei verengtem Augenabstand unkompensierbar vertikal divergente Tubusachsen resultierten. Diese stünden dann bei zunehmden höheren Augenabstand mehr und mehr nur noch horizontal divergent, was dann infolge unwillkürlichen Einwärtsschielens unterhalb der Wahrnehmung bleiben könnte. Damit könnten wir die Symptomatik im Fall Nickel erklären.. Ob diese relativ zur Tubusachsenebene horizontal verdrehte Achse nur die Knickbrückenachse wäre, oder die Knickbrückenachse plus eine parallelstehende Tubusachse, wäre für die Symptomatik bedeutungslos. Ich bin sicher, dass auch Sie von Anfang an die grundsätzlichen Zusammenhänge erkannt haben.
Zur Prismenfrage habe ich mich nie geäußert und möchte ich mich auch nicht äußern - ich würde das ebenso wie Sie nicht prinzipiell ausschließen, konnte und kann aber einiges nicht übersehen, z.B. ob in einem solchen Fall wegen der relativ zu den Linsenmittelpunkten nicht mehr mittig und senkrecht verlaufenden optischen Achse(n) sichtbare Bildaberrationen (partielle Unschärfe, Koma, Chromasie etc.) auftreten müßten oder diese unterhalb der Wahrnehmbarkeit zu liegen kämen. Deshalb habe ich dazu von mir in der gesamten Debatte bewußt keine Aussagen getroffen, sondern einzig die relevante Frage von Achsenlagen diskutiert. Ein verkipptes Prisma mit demzufolge verkippter Optischer Achse könnte man wegen der Relativität der Verkippung ebenso als eine Verkippung aller anderen optischen Achsen relativ zu der prismatisch verkippten Achse auffassen, wenn ich es recht sehe also als einen Spezialfall der ganz allgemeinen Diskusssion einer verkippten Achse, die ich führen wollte.
Ich hatte und habe so wenig Zeit, dass ich leider noch nicht die von Ihnen genannte Seite zu Kollimation und Toleranzen bisher angeschaut habe, und auch Herrn Schöns Prismenabhandlung nur überfliegen konnte. Ich habe auch vorhin erst bemerkt, dass Sie schon vor etwa 3 Jahren in Sachen Kollimation hier im Forum unterwegs waren, Sie dürften also wesentlich mehr Erfahrung in dieser Frage haben als ich!
In jedem Fall meine besten Gruesse an Sie!
PS.: Im übrigen danke ich für Ihre großzügige Anerkennung beim Schön’schen Ideenwettbewerb und rechne Ihnen diese hoch an! Allein, wir durften erleben, es nutzte keinem von uns, wir mussten uns leider nicht nur der geistigen Überlegenheit Herrn Schöns beugen, sondern auch an der Groesse seiner gestellten Aufgabe scheitern, die wohl allenfalls er selbst zu lösen imstande wäre.
Wer weiß, sie könnte noch Generationen von Physikern in Atem halten und in den Annalen der Physik unauslöschliche Spuren hinterlassen, ebenso wie seine angekündigte Theorie des Auflösungsgewinns kurzsichtiger brillentragender Fernglasbeobachter. Diese Theorie dermaleinst als brilliantes Lehrstück, nicht zuletzt in Sachen Humor, in Seminarübungen künftiger Studentengenerationen vorzustellen, wird jedem Interessierten hoffentlich eine große Freude sein.
Dass der Stifter, voller Wagemut, hier einen hohen Preis für eine Aufgabe ausgelobt hat, die zu lösen nur nach unserem gegenwärtigen physikalischen Weltbild unmöglich ist, ehrt ihn in besonderer Weise. Dass er zudem alsbald sich selbst als ehesten möglichen Gewinner erkennen und verkünden durfte, und demzufolge den Preis rechtmäßig weiter in seiner Obhut behalten kann, verdient unsere maßlose Bewunderung. Freuen wir uns mit ihm und daran, dass er uns die Gelegenheit bot, seine aufrichtige Freude am ermöglichten eigenen Gewinn miterleben zu können. Er sei ihm von Herzen gegönnt! Möge er bei jeder künftigen Nutzung seines Preises alldessen gedenken. Ein dreifaches….