Hallo Herr Fremery,
"..., dass eckige Sterne bei ihm nur in der ISO-1600 Einstellung erzeugt werden."
Wird ohne weitere Angaben zur Optik wahrscheinlich stark vom Seeing und den gewählten, vielleicht falsch eingestellten Vorverarbeitungsschritten abhängen.
Haben Sie die Bilder vor der Verarbeitung vielleicht gebinnt?
"...Das Übereinanderpassen der 12 Primärbilder habe ich Fitswork überlassen. Dort werden von Hand jeweils zwei Bildpunkte ausgewählt, an denen sich die Passung (Verschiebung und Rotation) orientiert."
Genau dies meinte ich. Die Zentrierverfahren suchen sich das hellste Pixel oder berechnen den Schwerpunkt irgendwie. Zwei Bilder aufeinander addieren kann man jedoch nur aufs Pixel genau. Daher entsehen aus den Positionierfehlern zweipixelige Sterne (eckig).
Der Grund ist jedoch beim Ansehen Ihrer Bilder, daß die Bilder undersampled sind, was zumeist bei übertriebenem Binning eintritt.
Es ist besser in der Verarbeitung ohne Binning zu arbeiten, Bildfeld und Auflösung der Kamera voll auszunutzen. Erst das Ergebnisbild kann zu Darstellungs- oder Auswertezwecken gebinnt werden, falls gewünscht.
Drizzle setzt bei Bildern mit Undersampling an und generiert daraus wieder höher aufgelöste, um eckige Sterne zu vermeiden. Undersampling (einpixelige Sterne) entsteht ja meist beim Binning, weil man alles möglichst scharf haben will.
Daher würde man bei gebinnten Bildern besser mit Drizzle fahren. Was eigentlich Quatsch ist, nämlich erst zu binnen und mit Drizzeln die Auflösung wieder zugunsten der Positioniergenauigkeit zu steigern, um dann wieder alles gebinnt darzustellen, weil das S/N das sonst nicht hergäbe. Das hieße nämlich, die Kirche ums Dorf zu tragen.
Hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.
Gruß
Thilo Bauer